16. März, 2025

Politik

Israelische Armee signalisiert umfangreiche Militäraktionen in Gaza

Israelische Armee signalisiert umfangreiche Militäraktionen in Gaza

Die Lage im Konfliktgebiet Gazastreifen spitzt sich weiter zu: Die israelische Armee leitete eine deutliche Warnung an die Bewohner der Stadtviertel Al-Saitun und Al-Turkman in Gaza. Sie wurden aufgefordert, sich umgehend in sicherere Gebiete im südlicheren Teil entlang des Mittelmeers zu begeben. Diese Mitteilung in arabischer Sprache interpretieren Beobachter als unmittelbaren Vorboten intensivierter militärischer Operationen in diesen Bereichen.

Eine Flüchtlingskrise ungekannten Ausmaßes zeichnet sich ab – laut Angaben der Vereinten Nationen sahen sich seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober nahezu 1,7 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimatorte im Gazastreifen zu verlassen. Dies entspricht fast vier Fünfteln der Gesamtbevölkerung der Konfliktregion. Die Stadt Rafah nahe der Grenze zu Ägypten erlebt eine Überschwemmung von ca. 1,5 Millionen Vertriebenen, obwohl vielfach wiederholte Fluchtbewegungen auch Rückkehrversuche in vermeintlich sichere Gebiete mit sich brachten, die dennoch fortlaufend Beschüssen ausgesetzt waren.

Frühere Evakuierungsaufforderungen in den nördlichen Teilen des Gazastreifens führten bereits zu starken Verwüstungen durch die israelischen Offensive. Trotz Versuchen der Armee, eine Rückkehr zu unterbinden, finden vereinzelt Einwohner den Weg zurück in ihre vorigen Wohngebiete.

Nächtliche Militäraktionen der israelischen Truppen in Al-Saitun und die spezifische Zielsetzung, Hamas-Infrastruktur zu zerstören, die bisher dem Zugriff entging, wurden vom israelischen Armeesender gemeldet. Experten gehen davon aus, dass diese Operationen auf einen langwierigen Zeitraum angelegt sind, möglicherweise mehrere Wochen in Anspruch nehmen könnten.

Den Auslöser für den aktuellen Konflikt stellt das schwerste Massaker dar, verübt von Hamas-Terroristen und weiteren radikalen palästinensischen Gruppierungen am 7. Oktober auf israelischem Boden, nahe der Grenze zum Gazastreifen. Die Tat forderte mehr als 1200 Todesopfer und führte zur Entführung von 250 Personen. Im November führte ein Gefangenenaustausch zur Freilassung von etwa 105 Geiseln. Die verbleibenden Geiseln, deren Anzahl laut israelischen Quellen auf höchstens 100 geschätzt wird, sowie die Zerschlagung der Hamas stehen im Zentrum der israelischen Militäroperationen.