Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben sich erneut gegenseitige Angriffe ereignet. Die israelische Armee und die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz nahmen sich ins Visier, wie das israelische Militär am Sonntag mitteilte. Ziel der Angriffe waren Terroristen und diverse Ziele der Miliz im Nachbarland. Zudem wurde in der Nacht zum Sonntag ein "feindliches Fluggerät" aus dem Libanon über Nordisrael abgefangen. Die Hisbollah gab ihrerseits bekannt, israelische Soldaten an der Grenze mit Raketen angegriffen zu haben.
Gemäß der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurden mehrere Grenzorte durch israelischen Artilleriebeschuss getroffen. Über eventuelle Opfer liegen zunächst keine Informationen vor.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober, der nach dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel ausbrach, kommt es in der Grenzregion immer wieder zu Beschuss zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Seitdem wurden von der Schiitenmiliz über 150 Tote gemeldet, während die israelische Armee den Tod von neun Soldaten bestätigte. Auch Zivilisten sind unter den Opfern. Es handelt sich somit um die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.
Israel fordert von der Hisbollah einen Rückzug von der Grenze. Das Land droht mit dem Einsatz militärischer Mittel, sollten diplomatische Bemühungen nicht zum Erfolg führen. International gibt es starke Besorgnis über eine weitere Ausweitung des Konflikts.