12. September, 2024

Politik

Israel setzt Bodeneinsatz im Gazastreifen fort, diplomatische Bemühungen um Deeskalation gehen weiter

Israel setzt Bodeneinsatz im Gazastreifen fort, diplomatische Bemühungen um Deeskalation gehen weiter

Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas im mittleren und südlichen Gazastreifen dauern an, während im Hintergrund weiterhin diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation stattfinden. Doch laut Israels Generalstabschef Herzi Halevi werden die Kämpfe noch "viele Monate" andauern, da es "keine magischen Lösungen" gebe. Ägyptens Vorschlag zur schrittweisen Beendigung des Krieges sei laut einem Medienbericht jedoch noch nicht vom Tisch. Gleichzeitig sprach US-Präsident Joe Biden mit dem Emir von Katar über die Freilassung der Geiseln und die Erleichterung der Hilfslieferungen nach Gaza.

Israels Armee betont, dass es keine schnelle Lösungen gibt

Generalstabschef Halevi erklärte, dass die Kämpfe in dem dichtbesiedelten und abgeriegelten Küstenstreifen in einem "komplexen" Umfeld stattfinden. Daher werde der Krieg noch viele Monate dauern. Es gebe keine einfachen Lösungen oder Abkürzungen, um eine terroristische Organisation vollständig zu zerschlagen. Es sei ein beharrlicher und entschiedener Kampf erforderlich. Die Hamas-Führung werde letztendlich erreicht, egal ob es eine Woche oder Monate dauere.

UN besorgt über Bombardierungen in Gaza

Das UN-Menschenrechtsbüro äußerte Besorgnis über die fortgesetzten Bombardierungen Israels im mittleren Gazastreifen. Seit Heiligabend seien allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, so Angaben der Organisation "Ärzte ohne Grenzen". Dabei seien auch drei Flüchtlingslager getroffen und alle Straßen zwischen ihnen zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern erschwere.

Gazastreifen erneut ohne Internet

Zusätzlich zu den Bombardierungen fielen auch die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut aus. Dadurch sei der Küstenstreifen von der Außenwelt abgeschnitten.

Israel berät ägyptischen Vorschlag zur Deeskalation

Laut dem "Wall Street Journal" hat Israels Kriegskabinett den Vorschlag Ägyptens für eine schrittweise Beendigung des Krieges an eine größere Gruppe von Ministern weitergeleitet. Israel sei bereit, die erste Phase des Vorschlags zu diskutieren, die eine erneute Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vorsieht.

Israels Verteidigungsminister: Mehrfrontenkrieg droht

Israels Verteidigungsminister Joav Galant warnt, dass sein Land vor einem Krieg an sieben Fronten steht. Gemeint sind damit Gaza, das Westjordanland, Libanon, Syrien, Irak, Jemen und der Iran. Bereits an sechs dieser Fronten hat Israel reagiert und gehandelt.

Erneute Angriffe auf Schiffe im Roten Meer

Israel wird nicht nur von der Hamas im Gazastreifen, sondern auch von den Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Die Rebellen haben wiederholt Schiffe im Roten Meer attackiert, einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten weltweit. Laut Angaben der Huthi-Gruppe wurde nun ein weiteres Handelsschiff angegriffen, nachdem die Besatzung mehrere Warnungen ignoriert hatte.

US-Militär schießt Drohnen und Raketen der Huthis ab

Das US-Militär, das mit Israel verbündet ist, hat im Süden des Roten Meeres zwölf Angriffsdrohnen und fünf von den Huthi-Rebellen abgefeuerte Raketen abgeschossen. Dabei wurden Kampfflugzeuge einer US-Flugzeugträgergruppe eingesetzt. Die Huthis hatten die Drohnen und Raketen in einem Zeitraum von etwa zehn Stunden abgefeuert.

Feuerwechsel an Israels Nordgrenze

Auch an Israels Grenze zum Libanon kam es zu einem erneuten Feuerwechsel zwischen der Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee. Die Schiitenmiliz, die vom Libanon aus agiert und mit dem Iran verbündet ist, gab an, militärische Ziele in Israel angegriffen und "Volltreffer" erzielt zu haben. Die israelische Armee reagierte mit Gegenfeuer.

Der Auslöser des Gaza-Kriegs war eine Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Israel reagierte daraufhin mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Bislang wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 20.600 Menschen getötet.