Der Iran hat Israel am Dienstagabend mit etwa 180 Raketen angegriffen, was von der israelischen Armee und einer US-geführten Verteidigungskoalition weitgehend abgewehrt wurde. Dabei kam es zu einem Todesopfer im Westjordanland und zwei Verletzten in Tel Aviv. Während US-Sicherheitsberater Jake Sullivan den Angriff als "vereitelt und unwirksam" bezeichnete, betonte er dennoch die signifikante Eskalation der Lage.
Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte vereinzelte Einschläge im Zentrum und Süden Israels, jedoch ohne größere Schäden. "Dieser Angriff wird Konsequenzen haben," warnte Hagari und kündigte entsprechende Pläne an. Neben der Raketenabwehr setzten die USA Kriegsschiffe ein, nachdem Präsident Joe Biden Befehle zur Unterstützung Israels und zum Abschuss iranischer Raketen erteilt hatte.
Die iranischen Revolutionsgarden rechtfertigten den Angriff als Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah und einem iranischen General. In Israel suchten Millionen Zuflucht in Schutzräumen, während UN-Generalsekretär António Guterres zum Waffenstillstand aufrief: "Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand."
Die US-Regierung warnte vor dem Angriff und riet den Menschen in der Region Tel Aviv, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben. Der Iran hatte bereits im April mit einem massiven Drohnen- und Raketenangriff auf Israel geantwortet, der damals erfolgreich abgewehrt wurde. Israels Militär schwächte in den letzten Monaten Irans Verbündete wie die Hamas und die Hisbollah erheblich, was Teheran zur Rache schwören ließ.
Mit dem Eindringen israelischer Bodentruppen in den Libanon und begrenzten Angriffen auf Hisbollah-Ziele verschärfte sich der Konflikt weiter. Der Raketenangriff löste in der libanesischen Hauptstadt Beirut Jubel aus, insbesondere in Haret Hreik, einer Hochburg der Hisbollah.
Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Mit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs drohte mehrfach eine großflächige Eskalation des Konflikts, bei dem die schlagkräftigen Revolutionsgarden eine zentrale Rolle spielen.