Die britische Investmentplattform Hargreaves Lansdown wechselt für stolze £5,4 Milliarden den Besitzer. Ein Konsortium aus CVC Capital Partners, Nordic Capital und einer Tochtergesellschaft der Abu Dhabi Investment Authority sicherte sich die begehrte Übernahme. Dabei wird den Aktionären ein attraktiver Preis von 1.140 Pence pro Aktie geboten – inklusive einer finalen Dividende von 30 Pence für das Jahr 2024 und einem Premium von 54,1 % gegenüber dem Schlusskurs vom 11. April, dem letzten Geschäftstag vor dem ersten Kontakt der Bieter mit dem Board.
Unanim unterstützt der Vorstand von Hargreaves Lansdown den Deal und empfiehlt den Aktionären dessen Annahme. Dieser Schritt markiert eine spannende Möglichkeit für bestehende Aktionäre: Sie können optional ihre Anteile in das nicht börsennotierte Erwerbsvehikel des Konsortiums einbringen und bis zu 35 % der Aktien behalten.
Hargreaves Lansdown, gegründet 1981 von Peter Hargreaves und Stephen Lansdown, ist Großbritanniens führende Plattform für Privatinvestoren. Mit etwa 1,9 Millionen Kunden und Vermögenswerten von £155 Milliarden steht das Unternehmen trotz wachsender Konkurrenz durch Wettbewerber wie AJ Bell und Interactive Investor gut da.
Interessanterweise halten die Firmengründer immer noch etwa ein Viertel des Unternehmens, obwohl sie in den vergangenen Jahren einen Teil ihrer Anteile verkauft haben. Sie gehören damit zu den wohlhabendsten Persönlichkeiten des Landes und signalisierten bereits im Juni, dass sie eine Unterstützung des PE-Angebots erwägen.
Dieser spektakuläre Deal ist nur einer von mehreren prominenten Exits an der Londoner Börse in diesem Jahr. Die Übernahme von Hargreaves Lansdown fügt sich in eine breitere Renaissance der Dealaktivitäten und die relativ günstigen Bewertungen britischer Aktien ein.
Weitere prominente Deals des Jahres umfassen Unternehmen wie den Getränkeabfüller Britvic, International Distribution Services – die Muttergesellschaft von Royal Mail – und das Cybersicherheitsunternehmen Darktrace.