19. September, 2024

Technologie

Intel verschiebt Ressourcen: Fokus auf 18A-Knoten statt 20A

Intel verschiebt Ressourcen: Fokus auf 18A-Knoten statt 20A

Intel hat verkündet, dass das Unternehmen die Entwicklung des 20A-Knotens zugunsten des kleineren 18A-Knotens aufgibt. Ursprünglich sollte der 20A-Knoten die Basis der kommenden Arrow Lake CPUs bilden. Jetzt wird diese Aufgabe voraussichtlich von externen Partnern wie dem bekannten Chiphersteller TSMC übernommen.

Der 20A-Knoten wurde erstmals 2021 unter dem damals neuen CEO Pat Gelsinger vorgestellt. Dieser Schritt war Teil einer Roadmap, die den Übergang vom bewährten 14nm-Knoten zu kleineren Fertigungsprozessen beschrieb. Obwohl der Fokus auf den 18A-Knoten als technischer Fortschritt interpretiert werden kann, wirft dies auch Fragen bezüglich der langfristigen Planungen von Intel auf. Ursprünglich sollte der 20A-Knoten den Beginn der sogenannten 'Angstrom-Ära' markieren, bei der Transistorgrößen jenseits der Nanometer-Messung erreicht werden sollten.

Intel hatte in den letzten Monaten mit einigen Problemen zu kämpfen. Vor einem Monat kündigte das Unternehmen an, 15% seiner Belegschaft abzubauen, was sich in historischen Umsatzrückgängen und einer daraus resultierenden Klage der Investoren manifestierte. Zudem haben von Intel produzierte Wafer Tests von Broadcom nicht bestanden, was zusätzliche Herausforderungen im Fertigungsprozess aufzeigt.

Trotz dieser Widrigkeiten bleibt Intel auf das Foundry-Geschäft fokussiert. Das Unternehmen war ein entscheidender Treiber hinter dem Chips and Science Act von 2022, der bis zu 20 Milliarden Dollar an Fördergeldern für den Aufbau der heimischen Chipfertigung vorsieht. Allerdings hat Intel bisher keine Mittel aus diesem Programm erhalten und ist intern frustriert über die Verzögerungen seitens der Regierung.

Trotz der Schwierigkeiten konnte Intel einige bedeutende Kunden gewinnen. Microsoft und das US-Verteidigungsministerium haben beide Verträge zur Produktion ihrer eigenen Chips auf Intels 18A-Knoten unterzeichnet. Diese großen Verträge könnten der Grund dafür sein, dass Intel Ressourcen zugunsten des 18A-Knotens umschichtet, insbesondere da das Unternehmen seine Finanzen stabilisieren muss. Intels Vizepräsident für Technologieentwicklung, Ben Sell, betonte die Bedeutung der bisherigen Arbeiten am 20A-Knoten für die künftige Entwicklung und die Optimierung der Ingenieurinvestitionen.

Interessanterweise hat Intel kürzlich die Absage seines Innovation Events im September bekanntgegeben. Bei dieser Veranstaltung sollten Details zu Arrow Lake veröffentlicht werden. Trotz der Probleme mit dem 20A-Knoten stellte Intel kürzlich seine Lunar Lake CPUs vor, die noch diesen Monat in Laptops verfügbar sein werden.