Die kommende Woche verspricht einige interessante Ereignisse für die Finanzmärkte. Vor allem die aktuellen US-Verbraucherpreise könnten Hinweise darauf geben, ob die Inflation tatsächlich passé ist. Darüber hinaus steht natürlich auch die US-Wahl im November im Fokus der Anleger.
Die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen für den Monat Dezember am kommenden Donnerstag wird mit Spannung erwartet. Ralf Umlauf von der Helaba betont, dass die Zinssenkungserwartungen der Fed trotz der Korrektur der letzten Woche nach wie vor stark ausgeprägt seien. Sollte die Inflation erneut ansteigen, werden diese Erwartungen erneut auf die Probe gestellt.
Neben den Inflationsdaten startet diese Woche auch die Berichtssaison in den USA. Am Freitag werden die ersten Unternehmen ihre Zahlen für das vierte Quartal 2023 vorlegen. Hierzu gehören unter anderem J.P. Morgan, Bank of America und die Citigroup.
Der DAX startet die Woche bei 16.585,29 Punkten und verzeichnet somit ein Minus von knapp 1 Prozent in der ersten Handelswoche des neuen Jahres.
Daniel Schär von der Weber Bank äußert sich optimistisch über das Gesamtjahr 2024. Obwohl von Europa und den USA keine großen Wachstumsimpulse zu erwarten seien, seien Wahljahre laut Schär in 83 Prozent der Fälle gute Börsenjahre. Die Gewinnperspektiven der Unternehmen seien zudem nicht schlecht, für den MSCI World wird ein Wachstum von 10 Prozent erwartet. Auch wenn die Gewinnaussichten in Europa moderater sind, sieht Schär vor allem bei kleinen Unternehmen Chancen. Enttäuschungen erwartet er hingegen für die Tech-Aktien, die im Jahr 2023 so erfolgreich waren.
Die Commerzbank weist zudem auf die US-Wahl im November hin und betont, dass eine mögliche zweite Amtszeit von Trump vor allem für die EU eine Herausforderung darstellen könnte. Dennoch hänge der Erfolg des Aktienjahres 2024 nicht vom Wahlausgang ab. Entscheidend sei vielmehr, wie sich die drastischen Zinserhöhungen der US-Notenbank auf die US-Konjunktur und die S&P 500-Unternehmensgewinne auswirken werden.
Nach Ansicht des Charttechnikers Christoph Geyer ist saisonal noch keine nachhaltige Aufwärtsbewegung zu erwarten. Diese sei erst ab Ende März zu erwarten. Der jüngste Rücksetzer sei allerdings keine Überraschung gewesen und einige Indikatoren seien bereits in den überverkauften Bereich gefallen und könnten bald Kaufsignale generieren.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine in dieser Woche:
- Dienstag, 9. Januar: Deutschland: Industrieproduktion November
- Donnerstag, 11. Januar: USA: Verbraucherpreise Dezember