12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Inflationsrückgang in deutschen Bundesländern befeuert Zinssenkungsdebatte

Inflationsrückgang in deutschen Bundesländern befeuert Zinssenkungsdebatte

Im September verzeichneten sechs deutsche Bundesländer einen Rückgang der Inflation, was auf eine nationale Verlangsamung hinweist und die Rufe nach einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Oktober verstärken könnte. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, fiel die Inflationsrate laut vorläufigen Zahlen von 1,7% im August auf 1,5%. In Hessen sank sie von 1,5% auf 1,2%. Diese Werte folgen auf Zahlen aus Frankreich und Spanien vom Freitag, die senkende Inflationsraten unter das 2%-Ziel der EZB zeigten. Analysten, die von Bloomberg befragt wurden, erwarten für ganz Deutschland eine Inflation von 1,8%, was das erste Ergebnis unter 2% seit Februar 2021 wäre. Eine Stunde nach der Bekanntgabe dieser Daten wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor EU-Abgeordneten sprechen und erstmals auf den enormen Anstieg der Anlegerwetten auf erneute Zinssenkungen am 17. Oktober eingehen. Geldmärkte preisen die Wahrscheinlichkeit einer solchen Maßnahme nun mit 80% ein. Für Deutschland vermeldete das Ifo-Institut am Montag, dass immer weniger Unternehmen beabsichtigen, die Preise zu erhöhen. Der Index der Preiserwartungen in der größten europäischen Volkswirtschaft fiel im September auf 13,8 Punkte, nach 16,1 Punkten im August und erreichte den niedrigsten Stand seit Februar 2021. 'Die wirtschaftliche Krise verringert den Spielraum für Unternehmen, ihre Preise anzuheben', sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung am Ifo. 'Insgesamt wird die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten wahrscheinlich unter der von der EZB anvisierten 2%-Marke bleiben.'