17. März, 2025

Wirtschaft

Inflationsentwicklung im Euro-Raum: Annäherung an EZB-Zielwert

Inflationsentwicklung im Euro-Raum: Annäherung an EZB-Zielwert

Im Anfangsquartal des Jahres zeichnet sich im Euro-Raum eine leichte Entspannung der Inflationsraten ab. Eine frische Auswertung durch Eurostat bestätigt den vorangegangenen Trend mit einer Inflationsrate von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Januar. Damit liegt die Inflation leicht unter dem Dezemberwert von 2,9 Prozent und nähert sich dem angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent.

Einen Hoffnungsschimmer stellen diese Zahlen insbesondere vor dem Hintergrund der EZB-Bemühungen dar

- mit signifikanten Zinserhöhungen wurde seit mehr als einem Jahr versucht, einem Höhepunkt der Inflation von 10,7 Prozent im Herbst 2022 entgegenzuwirken. Zugleich wecken die rückläufigen Inflationsausblicke Erwartungen für potenzielle Zinssenkungen im Verlauf des Jahres.

Allerdings gestaltet sich das Inflationsbild im Währungsraum nicht einheitlich. Estland verzeichnet mit 5,0 Prozent die höchste Teuerungsrate, während Italien mit nur 0,9 Prozent am unteren Ende der Skala liegt. Deutschland hingegen zeigt mit 3,1 Prozent, basierend auf dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), einen mittleren Wert des Inflationsgefälles.

Die Kernteuerung, unter Ausschluss von volatilen Preiskomponenten wie Energie und Lebensmittel, zeigt ebenso eine leichte Reduktion. Von 3,4 Prozent im vorhergehenden Monat sank diese auf 3,3 Prozent, was auf eine stabilisierende Grundteuerung hindeutet. Als ein genauerer Indikator für Inflationstrends betrachtet, hilft die Kernrate Ökonomen, die langfristige Preisdynamik besser zu erfassen.

Besonders zu beobachten gilt es die Preisentwicklung von Lebensmitteln und Genusswaren, die zum Jahresauftakt mit 5,6 Prozent weniger stark anzogen als im Vormonat, wo noch ein Anstieg von 6,1 Prozent verzeichnet wurde. Der Rückgang bei den Energiepreisen setzt sich fort, reduziert sich jedoch in seiner Geschwindigkeit. Ebenfalls verlangsamt hat sich die Verteuerung von Industriegütern, während Dienstleistungen gleichbleibend ein Plus von 4,0 Prozent verbuchten. Letztere sind aufgrund hoher Lohnkosten und bevorstehender Tarifverhandlungen von besonderem Interesse für Experten und Notenbanker.