02. Dezember, 2024

Reichtum

Immobilienmarkt im Wandel: Wohneigentum wird erschwinglicher

Immobilienmarkt im Wandel: Wohneigentum wird erschwinglicher

Aktuelle Erhebungen des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), durchgeführt im Rahmen des Wohnatlas der Postbank, zeigen, dass der Erwerb einer Eigentumswohnung in bestimmten deutschen Regionen erschwinglicher geworden ist. Durch gesunkene Kaufpreise und gestiegene Einkommen können nun Durchschnittsverdiener in vielen Regionen ein Eigenheim erwerben, wobei idealerweise nur ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens für die Finanzierung aufgewendet werden muss. Dies bestätigte Manuel Beermann, Immobilienexperte bei der Postbank, und bezog sich dabei auf Daten aus dem vergangenen Jahr. Die Tageszeitung "Welt" berichtete zuerst.

Im bundesweiten Durchschnitt reduzierte sich der Anteil der Annuität – der jährlichen Belastung für Zins und Tilgung – am Einkommen um 5,1 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent. In 331 von 400 betrachteten Städten und Landkreisen liegt die anteilige Einkommensbelastung unter der kritischen Schwelle von 25 Prozent.

Besonders günstig sieht es im thüringischen Landkreis Greiz aus, wo Käufer nur 7,9 Prozent ihres Haushaltseinkommens für den Wohnungskauf aufwenden mussten. Auch im Vogtlandkreis in Sachsen (8,0 Prozent) und im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster (8,4 Prozent) ist der Wohnungsmarkt sehr erschwinglich.

Andererseits müssen 27 Prozent der deutschen Haushalte in 69 kreisfreien Städten und Landkreisen mehr als ein Viertel ihres Einkommens für die Immobilienfinanzierung aufbringen. In Nordfriesland, zu dem auch Sylt, Amrum und Föhr gehören, beträgt dieser Anteil sogar 59,8 Prozent. München folgt mit 46,7 Prozent und Berlin mit 46,4 Prozent. In Hamburg und Frankfurt am Main sind es rund 40 Prozent.

Auch Mieter profitierten von einer leichten Entlastung: Der durchschnittliche Anteil des Einkommens, der für die Nettomiete aufgebracht werden muss, sank von 14,4 Prozent auf 14,1 Prozent. In Berlin (26,4 Prozent) und München (25,8 Prozent) bleibt die Belastung jedoch weiterhin über der 25-Prozent-Marke. In 37 der 400 untersuchten Regionen ist es für Käufer vorteilhafter, eine Wohnung zu finanzieren als zu mieten.

Für diese Berechnungen nahmen die Experten einen Zinssatz von 3,5 Prozent sowie eine anfängliche Tilgungsrate von 2,5 Prozent an und berechneten die Werte basierend auf Wohnungen mit einer Größe von 70 Quadratmetern.