21. Januar, 2025

Wirtschaft

IG Metall fordert Gehaltserhöhung trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

IG Metall fordert Gehaltserhöhung trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld tritt die IG Metall mit einer klaren Forderung auf: Eine Anhebung der Gehälter um 7 Prozent für alle Beschäftigten sowie eine Steigerung des Ausbildungsgehalts um 170 Euro. Diese Forderungen, die nach intensiven internen Beratungen entstanden sind, stützen sich auf die Kaufkraftverluste der letzten Hochinflationsjahre. Insbesondere der krisengebeutelte Automobilsektor, mit Volkswagen an der Spitze, steht im Blickpunkt der Diskussionen.

Die Arbeitgeberseite, vertreten durch namhafte Stimmen wie Arndt Kirchhoff, Präsident von Metall NRW, sieht diese Forderungen als überzogen an. Kirchhoff verweist auf eine immer noch um 14 Prozent niedrigere Produktion im Vergleich zum Vor-Krisen-Niveau sowie nachlassende Produktivität und schleppende Neuaufträge. Diese wirtschaftliche Lage hat einige Arbeitgebervertreter sogar dazu veranlasst, Nullrunden zu fordern.

Volkswagens aktuelle Ankündigungen von Werkschließungen und potenziellen betriebsbedingten Kündigungen, einschließlich einer möglichen Aufhebung der seit 30 Jahren bestehenden Jobgarantie, haben die Diskussion weiter angeheizt. Diese Maßnahmen wurden von Volkswagen-Chef Oliver Blume eingeführt und stellen eine sensible Zäsur dar, die die Gewerkschaft nicht ignorieren kann.

Christiane Benner, die neue Erste Vorsitzende der IG Metall, hat sich deutlich gegen diese Pläne ausgesprochen und rote Linien gezogen. Anstelle von Stellenstreichungen wirbt sie für die Wiedereinführung der Vier-Tage-Woche, wie sie in der VW-Krise von 1993 praktiziert wurde.

Parallel zu den Flächentarifverhandlungen möchte die IG Metall die eigentlich erst für Oktober geplanten VW-Tarifverhandlungen vorziehen und in Niedersachsen verhandeln. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, unterstützt dieses Vorhaben. Die regionalen Verhandlungen starten in Bayern, Berlin-Brandenburg-Sachsen und Baden-Württemberg, wobei die Küste den Abschluss bildet.

Warnstreiks könnten ab dem 29. Oktober erfolgen, wenn bis dahin keine Einigung erzielt wird. Im entscheidenden Verhandlungsschritt werden die Bundesvorstände von IG Metall und Gesamtmetall einbezogen, um einen Pilotabschluss zu erreichen. Dieser gibt dann die Richtung für die weiteren regionalen Abschlüsse vor.