Das Geschäftsklima im deutschen Einzelhandel hat sich im Juni merklich eingetrübt, wie das ifo-Institut am Freitag bekanntgab. Die Einzelhändler bewerten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage weniger positiv, auch ihre Zukunftserwartungen sind deutlich pessimistischer geworden. Der entsprechende Indikator fiel von minus 13,3 Punkten im Mai auf minus 19,5 Punkte im Juni.
Trotz eines höheren verfügbaren Einkommens zeigen sich die Verbraucher zurückhaltend und sparen mehr, anstatt ihr Geld in Konsumgüter zu investieren. Dies führt laut den Wirtschaftsforschern des ifo-Instituts dazu, dass viele Einzelhändler mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr unzufrieden sind. Besonders stark betroffen sind dabei die Bekleidungseinzelhändler, Fahrradhändler sowie Bau- und Heimwerkermärkte, deren Geschäftslage sich erheblich verschlechtert hat. Auch Lebensmitteleinzelhändler und Autohändler sind von der negativen Stimmung nicht ausgenommen.
Die angespannte Lage zeigt sich zudem in hohen Lagerbeständen, die viele Einzelhändler aktuell belasten, und in ihrer Absicht, Warenbestellungen in den kommenden Monaten zurückzufahren. Auch die Pläne zur Beschäftigung sind verhalten. Trotz dieser Herausforderungen blicken die Konjunkturforscher jedoch optimistisch nach vorne und erwarten, dass der private Konsum im weiteren Jahresverlauf zunehmen könnte, was dem Einzelhandel neue Impulse geben dürfte.