Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, die Honorarobergrenzen für Hausärzte abzuschaffen. Bei einem Krisengipfel mit den Hausärzten erklärte der SPD-Politiker, dass eine Entbudgetierung für Hausärzte vorgenommen werden solle. Derzeit erhalten Hausärzte feste Summen für Behandlungen, jedoch wird bemängelt, dass das Geld bereits vor Quartalsende aufgebraucht ist und Ärzte somit unbezahlt weiterarbeiten.
Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, hatten Ärzteverbände für die Zeit zwischen den Jahren dazu aufgerufen, ihre Praxen bundesweit geschlossen zu halten. Sollte es keine Annäherung geben, drohte der Virchowbund der niedergelassenen Ärzte mit noch längeren Praxisschließungen im neuen Jahr. Neben den Honorarobergrenzen werden auch Überlastung und Bürokratie von den Ärzten kritisiert.
Um die Situation zu verbessern, werden am heutigen Dienstag Vertreter der niedergelassenen Ärzteschaft mit Gesundheitsminister Lauterbach zusammentreffen. Dabei soll ein Maßnahmenpaket für Hausarztpraxen diskutiert werden. Das Ziel ist es, dass weniger Menschen die Praxen aufsuchen müssen, die Bürokratie reduziert wird und die Praxis attraktiver als Arbeitsort wird. Das entsprechende Gesetz soll noch im Januar vorgelegt werden.
Bereits laufende oder bald startende konkrete Schritte zur Entlastung der Praxen sind in Planung. Karl Lauterbach erklärte, dass viele Patienten bisher in die Praxen kämen, um ein Rezept verlängern zu lassen oder eine Krankschreibung zu bekommen. Dies soll zukünftig telefonisch erledigt werden können und seit Jahresbeginn können auch E-Rezepte genutzt werden. Zudem steht die Einführung der elektronischen Patientenakte bevor.