Die Aktien von Rüstungsunternehmen präsentierten sich am Mittwoch überwiegend im Aufwind, was auf die Intensivierung des Nahost-Konflikts zurückzuführen ist. Rheinmetall setzte seinen Kursanstieg fort und konnte erneut zulegen, während bei Hensoldt nach den letzten Tagen der Erholung eine kurzfristige Kaufzurückhaltung zu beobachten war. Die Papiere von Renk hingegen reagierten negativ, ausgelöst durch eine anstehende Aktienplatzierung. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu drohte nach einem Raketenangriff aus dem Iran mit Vergeltung. Die genaue Form und Zeitpunkt dieser Antwort blieben jedoch unkonkret. Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatte Israel die proiranische Hisbollah-Miliz in Beirut wiederholt angegriffen. Laut einem Bericht der „New York Times“ könnten israelische Angriffsszenarien auch die iranischen Nuklearanlagen betreffen. Auf diese Drohungen reagierte der Iran mit der Warnung einer heftigen Gegenschlagwelle. Für Rheinmetall-Aktien ging es am Mittwoch um weitere 3 Prozent auf 526,40 Euro nach oben, was sie an die Spitze des DAX katapultierte. Diese Titel hatten sich bereits tags zuvor aus der Handelsspanne der letzten Tage nach oben bewegt. Bei Hensoldt war der steile Aufwärtstrend nach dem erreichten Tiefstand im Februar bereits spürbar abgeflacht, was einige Anleger zu Gewinnmitnahmen veranlasste. Dennoch behielten die Aktien ein Plus von 0,4 Prozent auf 30,66 Euro. Renk erlebte hingegen einen Rückschlag. Hauptaktionär Triton macht einen bedeutenden Anteil seines Pakets zu Geld, was die Aktien auf 21 Euro drückte – ein Niveau, das seit fast acht Monaten nicht erreicht wurde. Zuletzt verzeichneten die Papiere einen Rückgang von 5,5 Prozent auf 21,17 Euro und belegten damit den letzten Platz im SDAX. Die von Triton kontrollierte Firma Rebecca Bidco bietet laut Bloomberg-Dokumenten Renk-Aktien im Wert von 385 Millionen Euro an, zu einem Stückpreis von 21,00 Euro. Dies wird den Anteil von Triton an Renk von zuletzt 51,85 Millionen Aktien auf etwa ein Drittel reduzieren. Seit dem Börsengang im Februar zu einem Preis von 15 Euro haben Renk-Aktien einen Gewinn von 41 Prozent erzielt. Hensoldt konnte in diesem Zeitraum lediglich einen Zuwachs von 5 Prozent verbuchen, während Rheinmetall-Aktien um bemerkenswerte 58 Prozent gestiegen sind. Besonders auffällig ist die Kursentwicklung von Rheinmetall und Hensoldt seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022. Rheinmetall hat seinen Aktienkurs mehr als verfünffacht, während Hensoldt eine Verdopplung erreichte. Dennoch sind beide Titel, insbesondere Hensoldt, von ihren Rekordhochs im April inzwischen wieder etwas abgefallen.