Die Hochwasserlage in den betroffenen Gebieten Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens bleibt weiterhin angespannt, während in Sachsen die Gefahr größtenteils gebannt ist. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) sind weitere Regenfälle zu erwarten, jedoch in geringeren Mengen als zuvor. Die größten Niederschläge werden im Norden von Nordrhein-Westfalen erwartet, während im Norden im Raum Bremen und Hamburg weniger Regen erwartet wird.
In Niedersachsen ist die Lage noch angespannt, obwohl sich die Befürchtungen vor einer Sturmflut bisher nicht bestätigt haben. Die Hochwassersituation variiert regional, daher kann für ganz Niedersachsen noch keine Entwarnung gegeben werden, so Landesbranddirektor Dieter Rohrberg. Die Lage hat sich örtlich etwas vom Harz in Richtung der Landkreise Celle und Oldenburg verschoben.
Auch in Nordrhein-Westfalen bleibt die Hochwasserlage trotz stagnierender oder sinkender Pegelstände angespannt. Laut NRW-Umweltminister Oliver Krischer handelt es sich nach wie vor um eine große Hochwasserlage. Bisher sind die Folgen jedoch überschaubar geblieben und es gibt keine Opfer zu beklagen. Die Hochwasserschutzanlagen haben gehalten und es besteht keine Dammbruchgefahr.
In Sachsen hat das Elbe-Hochwasser seinen Höchststand erreicht und dabei blieb der Wasserstand niedriger als prognostiziert. Die Hochwassergefahr für die anderen Flüsse in Sachsen ist mittlerweile komplett gebannt. Die Stadt Dresden hat bereits mit dem Abbau eines Flutschutztors begonnen. Es gibt keine Alarmstufe 3, da der Wasserstand unter der Sechs-Meter-Marke bleibt.
Die Schwerpunkte des Hochwassers haben sich in Niedersachsen in den vergangenen Tagen von Südosten in den Nordwesten des Landes verschoben, so Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens. In sechs Landkreisen sowie der Stadt Oldenburg wurde weiterhin ein außergewöhnliches Ereignis festgestellt, was den Landkreisen ermöglicht, einfacher auf Hilfskräfte zuzugreifen.
Das Hochwasser führt weiterhin zu hohen Pegelständen an zahlreichen Orten in Niedersachsen. Laut dem Lagebild des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vom Freitagmorgen wurden in mehreren Gebieten die höchste Meldestufe überschritten. Insbesondere im unteren Verlauf der Mittelweser ist noch keine Entspannung in Sicht.
Die Bundeswehr und die Bundespolizei sind im Hochwassereinsatz. Ein Hubschrauber der Bundespolizei bringt große Sandsäcke zu den Deichen bei Hatten, um diese zu sichern. Ein Hubschrauber der Marine wurde zur Lageerkundung eingesetzt. Aufgrund des Hochwassers musste ein Altenheim in Meppen evakuiert werden. Der Serengeti-Park Hodenhagen hat einen Notfallplan vorbereitet, um Tiere evakuieren zu können.
NRW-Umweltminister Oliver Krischer weist darauf hin, dass solche Wetterextreme aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger auftreten könnten. Um Stauraum für neue Regenfälle zu schaffen, lassen viele Talsperren in NRW derzeit verstärkt Wasser ab.
Insgesamt ist die Lage in den Hochwassergebieten weiterhin kritisch, jedoch gibt es erste Anzeichen für eine Entspannung in einigen Regionen.