Flutwelle und Evakuierungen in Niedersachsen
Der tagelange Dauerregen hat in Deutschland zu einer angespannten Hochwassersituation geführt. Insbesondere in den Regionen Niedersachsen und Thüringen waren Bewohner und Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt. Im niedersächsischen Rinteln wurden am Dienstagmorgen Bewohner einer Straße direkt an der Stadtmauer evakuiert. Die Keller der Gebäude waren infolge des Hochwassers vollgelaufen. Insgesamt wurden 108 Bewohner evakuiert. Die Feuerwehr ist vor Ort, um mit Pumpen und Sandsäcken zu helfen. Im thüringischen Windehausen mussten Menschen bereits am ersten Weihnachtsfeiertag ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die Hochwasserlage in dem überfluteten Ort in Nordthüringen ist mittlerweile stabil, jedoch sind noch rund 100 Einwohner in dem Ort verblieben.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Hochwasserlagen im Land besucht und den Zehntausenden Helfern für ihren Einsatz über die Weihnachtsfeiertage gedankt. Besonders kritisch ist die Situation im niedersächsischen Landkreis Goslar. Die Okertalsperre im Harz hat ihre maximale Kapazität erreicht und gibt nun deutlich mehr Wasser ab. Statt 16 Kubikmeter pro Sekunden fließen nun 30 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss Oker. Die Stadt Braunschweig hat aufgrund der drohenden Okerflut mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt.
Zurückgehende Wasserstände in Rheinland-Pfalz und Hessen
In Rheinland-Pfalz und dem Saarland gehen die Wasserstände an Flüssen und Bächen bis auf wenige Ausnahmen zurück. Nach Einschätzung des Hochwassermeldedienstes in Mainz wird diese Tendenz vorerst anhalten. Möglicherweise könnte es zum neuen Jahr hin wieder zu einem Anstieg kommen. Jedoch erwartet der Deutsche Wetterdienst in den nächsten Tagen keine großen Regenmengen. Am Oberrhein wurden die Höchststände bereits erreicht, während am Mittelrhein die höchsten Stände im Laufe des Tages erwartet werden.
Auch in Bayern und Hessen entspannt sich die Hochwasserlage tendenziell. An den relevanten Pegeln wurden laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) die Höchststände größtenteils erreicht oder bereits überstanden. Lediglich am Main wird noch ein Scheitel erwartet, der jedoch voraussichtlich nur die Meldestufe 1 erreichen wird.
Unwetterwarnungen aufgehoben
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat inzwischen alle seine zeitweise für mehrere Bundesländer geltenden Unwetterwarnungen aufgehoben. Der Regen hat nachgelassen und an Intensität verloren. Es ist vorerst nicht mit ergiebigen Niederschlägen zu rechnen.