Das jüngst veröffentlichte Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hat mit düsteren Prognosen für Deutschland aufhorchen lassen. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 bereits zum zweiten Mal in Folge schrumpfen, und zwar um 0,1 Prozent. Diese Entwicklung ist im Nachkriegsdeutschland eine Seltenheit und ruft zu dringender Handlung seitens der Politik auf, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt wurde.
Interessanterweise kritisiert das Gutachten die derzeitige Wirtschaftspolitik scharf und bezeichnet sie als "eher Teil des Problems als Teil der Lösung". Eine bemerkenswerte Aussage, wenn man bedenkt, dass sie von den gleichen ökonomischen Experten stammt, die eng mit der Regierung zusammenarbeiten. Diese Aussagen spiegeln das wachsende Unbehagen über politische Entscheidungen wider, die strukturell nachteilig für den harten internationalen Wettbewerb sind.
Das Gutachten wird durch die Aussagen diverser Unternehmensleiter unterstützt. In Hintergrundgesprächen äußern sie immer häufiger ihren Unmut über die politische Lage in Berlin und Brüssel, besonders in Bezug auf hohe Energiekosten, Bürokratie und Steuern, die der Wettbewerbsfähigkeit schaden. Eine interessante Randnotiz hierbei ist die jüngste Aufmunterung des möglichen US-Präsidenten Donald Trump, der deutschen Kfz-Herstellern niedrigste Steuern und Energiekosten in Aussicht stellt—ein klarer Kontrast zum heimischen Umfeld.
Die Konsequenzen dieser Entwicklungen sind ebenso offensichtlich wie ernst: Deutsche Großkonzerne, die ihren Umsatz größtenteils im Ausland erwirtschaften, und auch der Mittelstand sehen sich gezwungen, Teile ihrer Wertschöpfung ins Ausland zu verlagern. Es ist ein Trend, der die deutsche Industrieproduktion seit Jahren aus dem Langfristtrend kippen lässt, was eine ernsthafte Bedrohung für den Wohlstand darstellt.
Fondsmanager Roger Peeters bleibt dennoch optimistisch und hofft, dass sich entweder die Attitüde oder die Besetzung der politischen Verantwortungsträger ändern wird, damit Deutschland auch in zehn Jahren noch ein attraktiver Standort für Investitionen und Wohlstand bleibt. Sein Fazit: "It’s the economy, stupid!"