16. März, 2025

Wirtschaft

Handwerkssektor unter Druck: Umsätze sinken, Betriebe rechnen mit Personalkürzungen

Handwerkssektor unter Druck: Umsätze sinken, Betriebe rechnen mit Personalkürzungen

Die Lage im deutschen Handwerkssektor präsentiert sich alles andere als rosig, wie eine jüngste Erhebung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) offenbart. Die Stimmung in der Branche hat sich merklich eingetrübt, wobei annähernd die Hälfte der Handwerksbetriebe einen Umsatzrückgang in der nahen Zukunft erwarten. Darüber hinaus rechnet ein Fünftel mit einem Personalabbau.

Aufgrund der ungewissen Wirtschaftsaussichten halten sich Handwerksfirmen stark bei Investitionen zurück. Fast jeder vierte Betrieb überlegt, Standorte zu schließen oder Geschäftsbereiche aufzugeben, um der drohenden Rezession zu begegnen. Diese Sorge teilen viele, da bereits die gegenwärtigen konjunkturellen Rahmenbedingungen als kontraproduktiv empfunden werden.

Der ZDH zeigt sich alarmiert, denn die konjunkturelle Stabilität des Jahres 2023 scheint mit dem Start ins Jahr 2024 vorerst nicht mehr gegeben. Laut der Umfrage rechnen 47 Prozent der Betriebe im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, und für das zweite Quartal sind die Prognosen kaum optimistischer.

Ein sinkendes Auftragsvolumen trübt ebenso die Umsatzerwartungen: Handwerksfirmen berichten von Auftragsbeständen, die zwar zurzeit für etwa zehn Wochen reichen, bis Ende des zweiten Quartals erwarten aber 38 Prozent eine Abnahme der Auftragseingänge. Mit Blick auf die Beschäftigungszahlen sind die Betriebe ebenfalls skeptisch, 22 Prozent erwarten hier bis Sommer Rückgänge.

Vor allem kleinere Handwerksfirmen sehen sich gezwungen, über Betriebsschließungen oder Übergaben nachzudenken. Diese Option wird vor dem Hintergrund sinkender Öffnungszeiten und verhaltener Investitionen zunehmend relevanter. Auch die problematische Altersstruktur an den Führungsspitzen vieler Betriebe deutet auf zukünftige Betriebsübergaben oder -schließungen hin – ein Szenario, das für ein Drittel der Betriebe innerhalb der nächsten fünf Jahre relevant ist.

Die Studie führt eine hohe Steuer- und Abgabenlast sowie strikte Dokumentations- und Nachweispflichten als größte Hemmnisse für die Handwerksbranche auf, gefolgt vom notorischen Fachkräftemangel und den steigenden Energiepreisen. Letztere tragen signifikant zur Abnahme der Aufträge bei, was für viele Betriebe zu einem existenziellen Problem wird. Der ZDH appelliert an die Politik, als Reaktion auf die drängenden Probleme der Handwerksbetriebe regulierend einzugreifen und die Standortbedingungen zu verbessern.