Die drohende Eskalation eines nordamerikanischen Handelskriegs wurde in letzter Minute abgewendet. US-Präsident Donald Trump und die Regierungen von Kanada und Mexiko einigten sich auf Zugeständnisse, die vorerst verhindern, dass angedrohte Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren dieser Handelspartner in Kraft treten. Insbesondere zur Grenzsicherung konnte Trump Zugeständnisse erzielen, sodass er die Maßnahmen um mindestens 30 Tage verschob.
Trump setzte auf Handelszölle als Druckmittel, stößt jedoch bei China weiterhin auf Widerstand, da Strafzölle von zehn Prozent auf alle chinesischen Waren unverändert in Kraft treten. Die Beziehungen zwischen den USA, Kanada und Mexiko, mit einem Handelsvolumen von rund 1,7 Billionen Euro im Jahr 2022, sind von großer Bedeutung, da Millionen Arbeitsplätze daran hängen.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau bestätigte, dass auch kanadische Vergeltungszölle vorerst nicht umgesetzt werden. Zudem verstärkt Kanada seine Grenzsicherungsmaßnahmen mit neuer Technologie und Personal, um den Schmuggel von Fentanyl zu unterbinden. Die Opioid-Krise, insbesondere mit Fentanyl, fordert in den USA immer mehr Todesopfer und ist ein zentrales Thema für Trumps Administration.
Mit Mexiko wurde eine ähnliche Vereinbarung getroffen, bei der Präsidentin Claudia Sheinbaum zustimmte, die Nordgrenze mit 10.000 Soldaten der Nationalgarde zu sichern. Im Gegenzug verpflichteten sich die USA, den Waffenhandel zu kontrollieren. Diese Einigungen verdeutlichen, dass Trump trotz aggressiver Rhetorik bereit zu Verhandlungen ist.
Europäische Politiker verfolgen die Entwicklungen aufmerksam, da mögliche Strafzölle auf europäische Produkte ebenfalls im Raum stehen. Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigten entschlossene Gegenmaßnahmen an, sollte es dazu kommen.
Der aktuelle Aufschub gibt den beteiligten Ländern Zeit, um umfassendere Einigungen zu Sicherheits- und Handelsfragen auszuarbeiten und die Zolldrohungen endgültig abzuwenden. Die Verhandlungen werden von hochrangigen Vertretern der beteiligten Länder geleitet und sollen schließlich zu einem fairen Abschluss führen.