In Grünheide wird der Bebauungsplan für die von Tesla avisierte Werkerweiterung nicht mehr in der ursprünglichen Form zur Abstimmung gebracht. Dies ist das direkte Resultat des Bürgerentscheids, bei dem eine deutliche Mehrheit das Vorhaben ablehnte. Sowohl Bürgermeister Arne Christiani als auch Gemeindevertretungsvorsitzende Pamela Eichmann von der SPD erkennen in dem Votum eine klare Botschaft der Bevölkerung. Die Suche nach akzeptablen Lösungen, die sowohl den Raum für Teslas Expansion geben als auch den Einwohnerwünschen gerecht werden, steht fortan im Fokus der Verantwortlichen.
Für die nächste Sitzung der Gemeindevertreter wurde das Thema vorerst von der Agenda genommen, wobei bereits Alternativen entwickelt werden sollen. Trotz der Niederlage bei der Einwohnerbefragung hält Tesla weiterhin an der Idee fest, das bestehende Werksgelände zu vergrößern und zusätzliche Einrichtungen wie einen Güterbahnhof und Lagerhallen zu errichten. Der E-Autobauer sieht in dem geplanten Güterbahnhof und der Schaffung von Lagerflächen Vorteile für die lokale Infrastruktur und die logistische Effizienz des Werks.
Gemeindeverbandchef Michael Burg von der CDU sieht in einer unzureichenden Kommunikationsstrategie seitens des US-Unternehmens und des Bürgermeisters einen wesentlichen Grund für das gescheiterte Vorhaben. Er plädiert nun für eine Win-win-Situation und eine konstruktive Lösungssuche. Die Gegner der Erweiterung, unter ihnen Naturschützer und Bürgerinitiativen, fordern indes eine zeitnahe und transparente Entscheidung der Gemeindevertreter über den Bebauungsplan.
Neben den industriellen Plänen für Tesla sind mit dem Bebauungsplan ebenfalls wichtige Infrastrukturmaßnahmen für die Gemeinde verknüpft. So soll unter anderem der Platz vor dem Bürgerbahnhof entwickelt werden, um den Zeitplan für die Fertigstellung bis Mitte 2026 zu wahren. Eichmann ergänzt, dass mit dem Bebauungsplan zudem eine Entlastung der Anwohner vom LKW-Zulieferverkehr durch Verlagerung auf die Schiene angestrebt wird.
In der aufgeheizten Debatte drängen Bürgerinitiativen wie die Wassertafel Berlin-Brandenburg auf eine umgehende Abstimmung durch die Gemeindevertreter, wobei sie fordern, diese nicht zu verzögern, um etwaige wahlpolitische Vorteile zu erwirken. Transparenz und Fairness im Entscheidungsprozess sind den Aktivisten ein zentrales Anliegen.