Markus Söder, der markante CSU-Chef, scheint auf seinem Karrieretrittbrett in München angelangt zu sein, ähnlich wie Beamte, die ihr letztes Tätigkeitsfeld erreicht haben. Sein Ziel: Bayern als Musterknabe im Bundesstaat zu präsentieren und vielleicht den politischen Kurs Deutschlands im Hintergrund mitzugestalten – die Rolle eines "heimlichen Kanzlers" scheint ihm nicht abwegig.
Inmitten dieser Ambitionen hat Söder bereits eine bemerkenswerte Strategie ins Spiel gebracht: ein Koalitionsverbot für die Schwesterpartei der CDU im Bund. Diese strategische Vorlage könnte insbesondere dann an Brisanz gewinnen, wenn man die potenzielle Risikobereitschaft dieses Vorstoßes bedenkt. Denn während Söder betont, dass eine Koalition mit den Grünen für die CSU ausgeschlossen ist, zeichnet sich auf bundespolitischer Ebene ein anderes Bild ab.
In der CDU gibt es längst Überlegungen, die Farbe der Bündnisse neu zu mischen – mit den Grünen an ihrer Seite. Diese strategische Flexibilität ist nicht nur Vision, sondern in einigen Bundesländern bereits Realität, wo schwarz-grüne oder grün-schwarze Regierungen erfolgreich arbeiten. Die politische Landschaft in Deutschland ist in Bewegung, und die Richtung, die Söder und die CSU einschlagen, bleibt ein spannender Faktor in dieser Entwicklung.