Die griechische Regierung drängt auf ein einheitliches Vorgehen der EU-Mitgliedstaaten bezüglich Migrationspolitik und Grenzkontrollen. Der griechische Migrationsminister Nikos Panagiotopoulos betonte in einem Interview mit dem Fernsehsender ANT1 die Notwendigkeit, solche Entscheidungen gemeinsam zu treffen, statt Maßnahmen im Alleingang zu beschließen.
Panagiotopoulos argumentierte, dass eine unilaterale Einführung von Grenzkontrollen, oftmals als Antwort auf internen politischen Druck, kontraproduktiv sei. Dies könnte besonders auf Deutschland abzielen, wo Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach einem offenbar islamistisch motivierten Anschlag in Solingen Mitte September stationäre Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen angeordnet hatte, um potenziellen Bedrohungen entgegenzuwirken.
Der griechische Minister warnte, dass isolierte Maßnahmen der Mitgliedstaaten die bisherige gemeinsame Politik der EU unterminieren könnten. Das Risiko bestehe, dass alles, was in der Vergangenheit an einheitlicher politischer Basis geschaffen wurde, durch solche Aktionen gefährdet würde.