Costco sorgt derzeit für Aufsehen im Goldmarkt. Wie Finanzvorstand Gary Millerchip während der jüngsten Gewinn-Konferenz mitteilte, stiegen die Verkäufe des Edelmetalls im letzten Quartal zweistellig. Die Goldverkäufe erwiesen sich als bedeutender Katalysator für den E-Commerce-Bereich des Unternehmens.
Dass Costco seit Herbst 2023 Goldbarren im Sortiment führt, könnte sich als goldrichtig erweisen. Analysten von Wells Fargo schätzen, dass Costco monatlich Gold im Wert von 100 bis 200 Millionen US-Dollar verkauft.
Für einen humorvollen Moment sorgte EvercoreISI-Analyst Greg Melich zum Ende der Konferenz, als er nach eventuellen Plänen fragte, die Eigenmarke Kirkland Signature in den Goldmarkt einzuführen. President Ron Vachris wies dies jedoch kategorisch zurück.
Nicht überraschend, dass Costco von diesem Goldrausch profitiert, da Goldfutures am Donnerstag mit 2.708,70 US-Dollar pro Unze auf einem neuen Rekordhoch schlossen. Seit Jahresbeginn stieg der Goldpreis um 30 Prozent, angetrieben durch die jüngste Zinssenkung der Fed.
Unter den führenden Goldaktien konnten Freeport McMoRan und Barrick Gold in 2024 Zugewinne von 22 Prozent und 18 Prozent verbuchen.
Auf seiner Webseite bietet Costco eine 1-Unzen-Goldbarren für 2.679,99 US-Dollar an, jedoch nur für Mitglieder, mit einer maximalen Kauflimitierung von fünf Stück pro Mitgliedschaft.
Experten prognostizieren, dass Costcos Goldgeschäft auch weiterhin lukrativ bleiben wird. Ben McMillan, CIO von IDX, betonte, dass Gold nach Jahren der Stagnation nun wieder voll im Fokus der Anleger stehe, die ihre Portfolios diversifizieren möchten.
Trotz der hohen Goldverkäufe bleibt Costco's Hauptgeschäft nach wie vor der Verkauf alltäglicher Haushaltsprodukte. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen in bestehenden Märkten um 6,9 Prozent wachsen, leicht über den erwarteten 6,4 Prozent. Der E-Commerce-Bereich wuchs um 19,5 Prozent, marginal unter den prognostizierten 19,63 Prozent.
Beträchtlichen Anteil an den Umsatzsteigerungen hatten neben Haushaltsgeräten auch Lebensmittel, Gesundheits- und Schönheitsprodukte, Reifen, Spielwaren und Geschenkkarten. Dennoch fiel die Aktie des Unternehmens im vorbörselichen Handel um 1,5 Prozent.
Stifel-Analyst Mark Astrachan sieht weiterhin Potenzial und betonte in einer Kundenmitteilung, dass die starke Umsatz- und Mitgliederentwicklung die Attraktivität des Unternehmens unterstreicht. Zudem wird erwartet, dass die kürzlich angehobenen Mitgliedsgebühren reinvestiert werden, um das Wachstum weiter zu unterstützen. Astrachan behält seine Kaufempfehlung für die Aktie bei.