Der deutsche Leitindex DAX startete den Monat Oktober mit einem leichten Rücksetzer, nachdem er in der vergangenen Woche neue Allzeithochs erreichte. Im zurückliegenden Berichtszeitraum konnte der DAX zeitweise um 2,6 Prozent zulegen, unterstützt durch Stimulus-Maßnahmen aus China, die international für Euphorie sorgten. Doch mit Beginn der Feiertagswoche und ohne weitere positive Börsenimpulse aus China, gab der Index nach und verzeichnete schließlich nur noch einen Kursgewinn von 1,6 Prozent im Vergleich zur vorherigen Woche.
Die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten scheinen den Aktienmarkt bislang kaum beeinflusst zu haben. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass diese Entwicklungen einen gewissen Druck auf den DAX ausübten. Parallel dazu erinnern sich einige Anleger vielleicht noch an die deutlichen Abwärtskorrekturen, die Anfang August und September zu beobachten waren.
Institutionelle Investoren mit mittelfristigem Handelsfokus haben ihre Stimmung merklich eingetrübt, was zu einem Rückgang des Börse Frankfurt Sentiment-Index um 16 Punkte auf -17 geführt hat – der niedrigste Stand seit dem 29. Mai. Vor allem frühere Optimisten haben nach dem dritten wöchentlichen Kursanstieg in Folge ihre Gewinne realisiert und ihre Positionen auf eine bearishere Ausrichtung umgestellt.
Auch bei den Privatanlegern ließ die Stimmung nach, wenn auch nicht in gleichem Ausmaß. Der entsprechende Sentiment-Index fiel um 11 Punkte auf +12. Darüber hinaus stieg das Bärenlager um 7 Prozentpunkte, größtenteils bestehend aus vormals positiven oder neutral eingestellten Anlegern. Die erhöhte Bereitschaft für Short-Engagements war auch bei den über Social Media befragten Privatanlegern zu beobachten, während die neue Bärenfraktion der übrigen Privatinvestoren hauptsächlich aus ehemals neutralen Investoren bestand.
Interessanterweise hat sich die Kluft zwischen Privatanlegern und institutionellen Investoren vergrößert, während sich die Stimmungskluft innerhalb der Privatanleger verringert hat. Trotz des aktuellen Pessimismus scheinen viele institutionelle Investoren auf die Möglichkeit zu spekulieren, ihre grundsätzlich bullish ausgerichtete Strategie zu wiederholen und neue Long-Positionen bei niedrigeren Kursniveaus aufzubauen.
Diese Nachfrage könnte den DAX in einem Bereich von 18.850 bis 18.900 Punkten unterstützen und ihn zumindest temporär stabilisieren. Bisherige Rücksetzer, verursacht vorwiegend durch heimische Investoren, sind noch überschaubar, sodass der DAX sentiment-technisch weiterhin in einem günstigen Fahrwasser verbleibt.