17. März, 2025

Politik

Französische Landwirte zeigen Flagge – Proteste überschatten agrarpolitische Großveranstaltung

Französische Landwirte zeigen Flagge – Proteste überschatten agrarpolitische Großveranstaltung

Kurz vor dem Beginn der renommierten Agrarmesse in Paris sorgen die anhaltenden Proteste französischer Landwirte für Aufsehen. Mit einer Traktoren-Blockade auf der Ringautobahn und anschließenden genehmigten Kundgebungen im Herzen der Hauptstadt setzen die Bauern ein deutliches Zeichen ihrer Unzufriedenheit. Die Regierung verständigte sich bereits im Februar darauf, Hilfen von 400 Millionen Euro zu gewähren, doch das Dilemma der Landwirte, geprägt von rückläufigen Erträgen, umweltrechtlichen Verordnungen der EU und als überbordend empfundenen Auflagen, bleibt virulent.

Die ursprünglich von Präsident Emmanuel Macron avisierte Diskussionsrunde auf der Messe sollte die unterschiedlichen Akteure der Agrarindustrie zusammenbringen – ein Versuch des offenen Dialogs, der jedoch von einer Welle an Absagen gebremst wurde. Macron selbst nahm daraufhin die Reißleine und annullierte die Veranstaltung. Über eine Plattform, die vor der Namensänderung als Twitter bekannt war, gab er bekannt, nun separate Gespräche mit Agrarverbänden im Vorfeld der Messe zu führen.

Diese Kehrtwende hatte ihren Anfang in der Kontroverse um eine Umweltschutzinitiative, die Landwirte als Störfaktor betrachten und deren Einladung durch den Élysée-Palast widerrufen wurde. Das sorgte für erheblichen Unmut unter den Bauern, woraufhin eine führende Agrargewerkschaft ihr Fernbleiben von den Gesprächen ankündigte. Die Regierung hatte zuvor die Gruppe Les Soulèvements de la Terre verboten, doch der französische Staatsrat setzte das Verbot außer Kraft. Im Kern des Disputs zwischen Umweltschützern und Landwirten steht die Auseinandersetzung um umfangreiche Wasserspeicherprojekte, die aufgrund von Wasserknappheit während der Sommermonate angelegt werden sollen – und deren Umweltverträglichkeit bei den Parteien auf strittige Meinungen stößt.