16. März, 2025

Politik

Forderung nach politischem Einsatz für Werberestriktionen bei Kinderlebensmitteln

Forderung nach politischem Einsatz für Werberestriktionen bei Kinderlebensmitteln

Die Debatte um die Beschränkung von Werbung für ungesunde Lebensmittel an Kinder erreicht die obersten politischen Ebenen. Verbraucherschutzverbände und Gesundheitsexperten appellieren an Bundeskanzler Olaf Scholz, in den Koalitionsstreit einzugreifen, um endlich handfeste Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor verführerischer Werbung durchzusetzen. Seit nunmehr einem Jahr verharren konkrete Vorschläge in der Warteschleife, wie Ramona Pop, Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, betont. Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann wirft dem Kanzler vor, untätig zuzusehen, während die FDP effektive Werbeschranken verhindert.

Trotz der Bemühungen von Bundesernährungsminister Cem Özdemir, der Ende Februar dieses Jahres Reformpläne präsentierte, welche die Volksgesundheit stärken und Übergewicht reduzieren sollen, stößt er auf Widerstände innerhalb der Koalition. Als Kompromiss schlägt Özdemir nun vor, Werbeverbote auf spezifische Sendezeiten zu begrenzen, wo besonders viele Kinder vor den Bildschirmen sitzen, anstatt sie für den ganzen Tag festzulegen.

Der Druck auf die politischen Entscheidungsträger wächst auch von Seiten der Gesundheitskassen. Carola Reimann, Vorständin des AOK-Bundesverbands, unterstreicht die Notwendigkeit, Vielfältigkeit im Kampf gegen ernährungsbedingte Krankheiten und sieht in strengen Werbevorschriften einen maßgeblichen Pfeiler. Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten, ein Verbund aus verschiedenen Organisationen und medizinischen Fachgesellschaften, fordert gar, das Thema zur Priorität in der Regierung zu erheben, wie Sprecherin Barbara Bitzer bekräftigt.