In einer Klinik in der niedersächsischen Stadt Uelzen ist es zu einem verheerenden Brand gekommen. Dabei sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, wie die Helios Kliniken Schwerin GmbH am Freitag mitteilte. Bei den Opfern handelt es sich um Patientinnen und Patienten der Klinik. Drei der Toten verstarben direkt vor Ort, während eine Person in ein anderes Krankenhaus gebracht wurde und dort starb. Die genauen Informationen zu Alter und Geschlecht der Opfer wurden zunächst zurückgehalten. Bei dem Vorfall wurden zudem eine zweistellige Zahl von Menschen verletzt, darunter sechs schwer und 16 weitere leicht und mittelschwer.
Das Feuer brach am späten Donnerstagabend im dritten Stock des Krankenhauses aus und breitete sich schnell auf mehrere Patientenzimmer aus. Betroffen war die Station 3.4, die unter anderem für Innere Medizin, Kardiologie, Pulmologie und Angiologie zuständig ist. Laut dem niedersächsischen Gesundheitsministerium handelt es sich bei dem Klinikum Uelzen um einen Grundversorger mit 303 Betten.
Als die Rettungskräfte eintrafen, waren bereits Flammen und starker Rauch sichtbar. Feuerwehr und Polizei konnten jedoch mehrere Patienten aus ihren Zimmern retten, teilweise unter Einsatz von Leitern. Insgesamt waren rund 140 Rettungskräfte im Einsatz. Die Verletzten erlitten Rauchvergiftungen und Brandwunden. Das Feuer konnte schließlich gelöscht werden.
Das Klinikum zeigte sich bestürzt über den Vorfall und sprach den Angehörigen der Verstorbenen sowie den verletzten Patienten ihr Mitgefühl aus. Aufgrund der Schäden sind vorerst einige Stationen nicht nutzbar und etwa 50 Patientinnen und Patienten sollen in umliegende Krankenhäuser verlegt werden. Bis zum 12. Januar werden zudem keine neuen Patienten aufgenommen und auch die Notaufnahme kann derzeit keine Behandlungen durchführen.
Der Brand in der Uelzener Klinik wurde als "tragisches und schockierendes Ereignis" bezeichnet. Die schnelle Reaktion der Rettungskräfte habe schlimmere Folgen verhindert, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten stehe nun an erster Stelle. Der Bürgermeister von Uelzen, Jürgen Markwardt, äußerte sich ebenfalls zutiefst erschüttert und würdigte die herausragende Arbeit der Beschäftigten und Retter in dieser lebensbedrohlichen Situation.
Nach dem Brand fordern Patientenschützer einen besseren Brandschutz in Kliniken, insbesondere die Installation von Sprinkleranlagen. Laut Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sollten selbstständige Löschanlagen in jedem Patienten- und Personalzimmer gesetzlich vorgeschrieben werden. Er kritisierte den aktuellen Brandschutzstandard in Krankenhäusern und wies darauf hin, dass andere Gebäude wie Möbelhäuser und Lagerhallen teilweise besser geschützt seien als Kliniken.
Die genaue Ursache des Feuers in der Uelzener Klinik ist bisher unklar. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf mehr als eine Million Euro und wird einen Brandgutachter beauftragen, um weitere Informationen zu erhalten. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.