12. September, 2024

Wirtschaft

Feuer in Uelzener Klinik fordert fünf Todesopfer

Feuer in Uelzener Klinik fordert fünf Todesopfer

Ein verheerendes Feuer in einer Klinik in Uelzen, Niedersachsen, hat mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Die Tragödie ereignete sich am späten Donnerstagabend im dritten Stock der Klinik, wo es auf mehrere Patientenzimmer übergriff. Die betroffene Station 3.4 für Innere Medizin, Kardiologie, Pulmologie und Angiologie wurde schwer beschädigt. Drei der Opfer verstarben am Ort des Geschehens, während ein weiterer Mensch zunächst in ein anderes Krankenhaus gebracht und dort seinen Verletzungen erlag. Ein fünftes Todesopfer wurde am Freitagabend gemeldet - ein Patient, der zuvor in eine andere Klinik verlegt worden war und dort verstarb.

Die Helios Kliniken Schwerin GmbH und die Polizei bestätigten, dass alle Opfer Patientinnen und Patienten waren. Das Alter und Geschlecht der Verstorbenen wurden nicht bekannt gegeben. Die Polizei spricht von einer zweistelligen Zahl an Verletzten, während das Klinikum der Fresenius-Tochtergesellschaft sechs Schwerverletzte sowie 16 leicht und mittelschwer Verletzte meldete. Die genaue Ursache des Feuers ist noch unklar.

Das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte hat Schlimmeres verhindert. Die Feuerwehr und die Polizei retteten mehrere Patienten aus ihren Zimmern, teils über Leitern. Etwa 140 Rettungskräfte waren im Einsatz. Die Verletzten litten vor allem an Rauchvergiftungen und Brandwunden.

Das Klinikum Uelzen ist ein Grundversorger mit 303 Betten. Aufgrund der schweren Schäden sind derzeit mehrere Stationen nicht nutzbar. Rund 50 Patientinnen und Patienten sollen deshalb in umliegende Krankenhäuser verlegt werden. Bis einschließlich 12. Januar werden zudem keine weiteren Patienten aufgenommen, und auch in der Notaufnahme kann derzeit keine Behandlung stattfinden.

Der Brand in der Klinik wurde als tragisches Ereignis bezeichnet. Das niedersächsische Gesundheitsministerium betonte, dass die Priorität nun auf der Versorgung der Patientinnen und Patienten liege. Der Bürgermeister von Uelzen, Jürgen Markwardt, zeigte sich "zutiefst erschüttert" und lobte die Arbeit der Klinikmitarbeiter und Rettungskräfte.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat nach dem Brand Schutzmaßnahmen gefordert. Sie plädiert für die gesetzliche Vorschrift von Sprinkleranlagen in jedem Patienten- und Personalzimmer. Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung, betonte, dass Krankenhäuser in Deutschland einen niedrigeren Brandschutzstandard als Möbelhäuser oder Lagerhallen aufweisen. Da die meisten Patienten nicht in der Lage sind, sich selbst zu retten, sei ein verbessertes Sicherheitskonzept dringend erforderlich.

Die Ermittlungen zur genauen Brandursache laufen. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Gesamtschaden des Feuers den Wert von einer Million Euro überschreiten. Ein Brandgutachter wurde beauftragt, den Vorfall zu untersuchen.