12. September, 2024

Politik

Fähre mit Vizekanzler Robert Habeck an Bord entgeht knapp einer Erstürmung

Fähre mit Vizekanzler Robert Habeck an Bord entgeht knapp einer Erstürmung

Eine Fähre im Hafen von Schlüttsiel mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) an Bord ist am Donnerstagabend nur knapp einer Stürmung durch Demonstranten entgangen. Der Kapitän der Fähre habe im letzten Moment entschieden, wieder abzulegen, wodurch eine Eskalation verhindert werden konnte. Dies bestätigte Axel Meynköhn, Geschäftsführer der Wyker Dampfschiffs-Reederei, gegenüber der dpa am Freitag. Etwa 30 Fahrgäste, die von den Halligen kamen, wurden daran gehindert, die Fähre zu verlassen. Ein Lastwagenfahrer wurde gezwungen, rückwärts von der Rampe auf die Fähre zu fahren. Meynköhn bezeichnete dies als Nötigung und betonte, dass es auch zu medizinischen Notfällen an Bord kommen hätte können.

Der Kapitän habe in Absprache mit den Personenschützern an Bord sowie mit der örtlichen Polizei die Entscheidung getroffen, wieder abzulegen. "Hätte diese Entscheidung nur eine Minute später getroffen werden müssen, wäre die Fähre gestürmt worden", so Meynköhn. Die Besatzung habe ihm berichtet, dass einige Menschen versucht hätten, auf das Schiff zu springen, wenn es nicht bereits zu weit entfernt gewesen wäre. Der Geschäftsführer fügte hinzu: "Es war wirklich keine Sekunde zu spät, ansonsten hätte der Mob mit unabsehbaren Folgen das Schiff erobert."

Die Fähre kehrte daraufhin mit allen Passagieren an Bord zunächst zur Hallig Hooge zurück. Meynköhn betonte, dass es hier nicht nur um Robert Habeck gehe, der privat auf Hooge gewesen sei, sondern um das Schiff, seine Passagiere und die Besatzung als Ganzes. "Es wird ganz klar Nötigung betrieben. Nach unserem Kenntnisstand hat es einen Vorfall dieser Art in den fast 140-jährigen Bestehen der Reederei noch nie gegeben."