19. März, 2025

Wirtschaft

Expansion im Trend: C&A verstärkt Präsenz in Deutschland

Expansion im Trend: C&A verstärkt Präsenz in Deutschland

Die Modebranche erlebt ein neues Kapitel der Filialpolitik, angeführt von C&A. Die niederländisch-deutsche Textilhandelskette zeigt eine klare Trendwende und plant, ihr Filialnetz in Deutschland erheblich zu erweitern. Dies bestätigte Giny Boer, C&A-Europe-Chefin, kürzlich in einem Gespräch. Nach einer Phase der Schließungen kündigte sie an, das Unternehmen werde seine bundesweiten Standorte aufstocken. Derzeit zählt C&A 388 Geschäfte in Deutschland. Die genaue Zahl der zukünftigen Filialen, ob 400 oder etwas darüber, bleibt flexibel, das Hauptaugenmerk liegt auf der Qualität der Standorte, so Boer.

Ein weiteres Kernthema für den Textilriesen ist die Beschaffungsstrategie. Die C&A-Führungsetage hat sich vorgenommen, die Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten zu reduzieren. Die Vulnerabilität der globalen Lieferketten, verdeutlicht durch Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Blockade des Suezkanals und Konflikte im Roten Meer, stellten für C&A einen Weckruf dar. Die Marke strebt nun nach einer diversifizierteren Bezugspolitik, die eine breitere Palette von Bezugsquellen einschließt.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung hat C&A außerdem sein Sortiment um 30 Prozent gekürzt und sich damit für eine schlankere, effizientere Kollektionsstruktur entschieden. Carsten Horn, neuer Deutschlandchef von C&A, gab zudem zu verstehen, dass die Expansion auch ein europäisches Phänomen ist. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen 100 neue Filialen entstehen. Gerade innenstadtnahe Lagen genießen dabei einen Vorzug.

Die Expansionsstrategie ist eingebettet in einen größeren Prozess der Neugestaltung. Fast zwei Drittel der Ladengeschäfte wurden bereits einer Modernisierung unterzogen, wobei gleichzeitig europaweit 21 Standorte im aktuellen Jahr geschlossen wurden. Ende des letzten Jahres umfasste das Filialnetz von C&A 1300 Standorte in 17 Ländern.