Der enttäuschende Ausblick von Nike schlug nach Börsenschluss ein wie eine Bombe und führte zu erheblichen Kursverlusten. Dies bleibt auch bei den europäischen Konkurrenten nicht folgenlos. So zeichnete sich noch vor dem Handelsstart am Freitag bei Adidas und Puma ein schwacher Auftakt ab. Der Broker Lang & Schwarz taxierte Puma sogar mit einem Rückgang von 4,7 Prozent besonders tief.
JPMorgan-Analystin Olivia Townsend relativierte jedoch die Relevanz der Nike-Zahlen für europäische Sportartikelhersteller. Sie betonte die herausragende Position von Adidas in ihren Favoritenlisten. Unterstützt wird diese Einschätzung von Jefferies-Experte James Grzinic, der darauf hinwies, dass die europäischen Aktien in der Vergangenheit nicht immer analog zu den Nike-Reaktionen gehandelt haben. Auch diesmal lautet seine Prognose, dass sich Adidas stabiler zeigen könnte. Der Grund: Das Unternehmen hat niedriger gesteckte Erwartungen, was sich positiv auswirken könnte.
Eine besondere Herausforderung für Adidas-Anleger besteht allerdings darin, dass die Herzogenauracher vor Veröffentlichung ihrer eigenen Halbjahreszahlen Ende Juli, am Vorabend des Ereignisses, erneut auf die Analysten zugegangen seien, um deren Erwartungen zu kalibrieren. Dies führt am heutigen Freitag zu einer Flut von Kommentaren und Ausblicken bezüglich des Halbjahresberichts von Adidas.