12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Euro verharrt in ruhigem Fahrwasser trotz Warnsignalen aus der EZB

Euro verharrt in ruhigem Fahrwasser trotz Warnsignalen aus der EZB

In einer bewegten Wirtschaftslandschaft zeigt sich der Euro zur Wochenmitte stabil. Als europäische Leitwährung verzeichnete er im Tagesverlauf kaum Veränderungen und notierte zuletzt bei 1,0770 US-Dollar. Damit liegt der Kurs in unmittelbarer Nähe zum Vortagsreferenzkurs von 1,0743 Dollar, den die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag festlegte.

Für geringfügigen Auftrieb sorgten Kommentare aus der EZB. Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums, äußerte sich in der "Financial Times" mit einer gewissen Vorsicht zu den aktuell kursierenden Inflationssorgen. Eine zu schnelle Handhabe bei Zinssenkungen könnte, ihrer Meinung nach, die Teuerungsraten erneut befeuern – eine Hypothese, die sie mit dem Rat verbindet, dass die EZB eine geduldige und behutsame Geldpolitik verfolgen soll. Trotz dieser Mahnungen erwarten Marktbeobachter für das laufende Jahr signifikante geldpolitische Lockerungen durch die Währungswächter, ein Szenario, das Bankvolkswirte oft als zu optimistisch einstufen.

Die neuesten Einblicke in die deutsche Industrieproduktion tragen ebenfalls nicht zur Aufhellung der Stimmung bei. Im letzten Monat des vergangenen Jahres verzeichnete diese einen Rückgang von 1,6 Prozent – ein deutlicherer Rückgang als von Experten prognostiziert und der vierte aufeinanderfolgende Rückschritt. Jens-Oliver Niklasch, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg, bringt es auf den Punkt: "Die Talfahrt hält an." Er verweist darauf, dass die Produktionszahlen seit Mai letzten Jahres entweder rückläufig waren oder stagnierten, ein deutliches Zeichen für die missliche Lage, in der sich die deutsche Industrie befindet.