In einem Handelstag, der von relativer Ruhe geprägt war, konnte die europäische Gemeinschaftswährung einen leichten Zuwachs verzeichnen. Der Euro wurde im späten Nachmittagshandel mit 1,0640 US-Dollar bewertet, ein geringfügiger Anstieg gegenüber den Morgenstunden. Die Festlegung des Referenzkurses durch die Europäische Zentralbank (EZB) auf 1,0638 Dollar unterstreicht diese marginale Aufwärtsbewegung gegenüber dem Vortag. Folglich war der Gegenwert eines US-Dollars mit 0,9400 Euro nahezu unverändert.
Die Erwartungen bezüglich der Zinsentwicklung bleiben ein Hauptfaktor für die Positionierung des Euros. Eine sich abzeichnende Zinsdifferenz zwischen dem Euro-Raum und den Vereinigten Staaten bestimmt dabei die Marktstimmung. Während die EZB Kurs auf eine Zinswende nimmt, bleibt die Federal Reserve voraussichtlich zurückhaltender, wie Kommentare des Fed-Präsidenten Jerome Powell nahelegen. Teilt man die Marktprognose, stehen bis zum Ende des Jahres rund zwei Zinssenkungen à 0,25 Prozentpunkte an - eine deutliche Verringerung der Erwartungen im Vergleich zu den geschätzten sechs Reduktionen zu Jahresbeginn.
Trotz der Veröffentlichung neuer Inflationsdaten aus der Eurozone, welche einen Rückgang der Inflation auf 2,4 Prozent bestätigten, blieben größere Bewegungen auf dem Devisenmarkt aus. Die Daten kamen nicht unerwartet, sodass der Einfluss auf den Handel gering blieb. Die EZB verfolgt weiterhin das Ziel, die Inflation mittelfristig auf zwei Prozent zu stabilisieren, was die Spekulationen über eine baldige Zinssenkung im Juni bekräftigt.
Mit Spannung erwarten Marktteilnehmer den Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve, der am Abend erscheint. Auch wenn erfahrungsgemäß keine größeren Turbulenzen durch den Bericht zu erwarten sind, könnten detaillierte Informationen zur wirtschaftlichen Lage und Preisentwicklung in den USA den Märkten neue Impulse geben.
Auf der Kursliste der EZB präsentierten sich weitere Währungen gemischt. So wurde der Euro gegenüber dem britischen Pfund, dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken zu verschiedenartigen Kursen gehandelt. Im Edelmetallsektor zog die Feinunze Gold an und wurde im Londoner Handel zu einem höheren Preis als am Vortag registriert.