Estée Lauder hat im ersten Quartal bereinigte Gewinne je Aktie von 14 Cent verzeichnet und damit die Erwartungen der Analysten von 9 Cent übertroffen. Trotz dieser positiven Überraschung verfehlte der Kosmetikriese mit einem Quartalsumsatz von 3,36 Milliarden US-Dollar die Konsensschätzung von 3,371 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 4 % im Vergleich zum Vorjahr.
In den verschiedenen Segmenten des Unternehmens zeigte sich ein durchwachsenes Bild: Der Umsatz im Bereich Hautpflege sank um 7 %, Make-up um 2 %, Parfüm um 1 % und Haarpflege um 6 %. Besonders betroffen war das Unternehmen von einer rückläufigen Verbraucherstimmung in China, was zu schwachen Absatzzahlen im Luxussegment und in den asiatischen Duty-Free-Bereichen führte.
Das Nettoergebnis des Quartals zeigte einen Verlust von 156 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Gewinn von 31 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Hauptursächlich dafür waren Rückstellungen in Höhe von 159 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit der Beilegung von Klagen bezüglich Talkum-Verwendung.
Fabrizio Freda, der derzeitige Präsident und CEO, äußerte sich angesichts dieser schwierigen Marktsituation zurückhaltend. Aufgrund der unsicheren Lage in China und Asien sowie bevorstehender Führungswechsel werde ein Ausblick nur für das zweite Quartal gegeben, während die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 zurückgezogen wird. Stéphane de La Faverie wird ab Januar 2025 das Ruder von Freda übernehmen.
Estée Lauder endete das Quartal mit liquiden Mitteln von 2,350 Milliarden US-Dollar und langfristigen Schulden von 7,31 Milliarden US-Dollar. Trotz alledem wurde eine vierteljährliche Dividende von 35 Cent pro Aktie ausgeschüttet, auch wenn das Unternehmen plant, zukünftige Dividenden zu senken, um finanzielle Flexibilität für die neue Führung zu gewährleisten.
Für das laufende zweite Quartal prognostiziert Estée Lauder einen weiteren Rückgang des Umsatzes zwischen 8 % und 6 %. Der Gewinn je Aktie wird voraussichtlich zwischen 20 und 35 Cent liegen und damit deutlich unter den bisherigen Schätzungen von 1,06 US-Dollar.