09. Oktober, 2024

Politik

Eskalation im Nahen Osten: Spannungen nach Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah durch Israel

Eskalation im Nahen Osten: Spannungen nach Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah durch Israel

Die Überlebensfähigkeit des Nahost-Friedens wird erneut auf eine harte Probe gestellt. Das israelische Militär hat Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah bei einem Luftangriff nahe Beirut getötet, was prompt heftige Reaktionen heraufbeschworen hat. Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani hat eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates gefordert, um die Lage zu diskutieren. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu machte klar, dass sein Land bereit ist, sich gegen jede Bedrohung zu verteidigen. „Unser langer Arm kann jeden Punkt im Iran und Nahen Osten erreichen“, erklärte Netanjahu nachdrücklich.

Diese einschneidenden Ereignisse markieren laut Netanjahu einen „historischen Wendepunkt“. Die USA reagierten prompt auf die Eskalation und ordneten die Ausreise von Angehörigen amerikanischer Diplomaten aus dem Libanon an. Der US-Präsident Joe Biden unterstützte das Vorgehen Israels und bekräftigte dessen Recht auf Selbstverteidigung.

Das libanesische Volk sowie der Iran trauern um Nasrallah. Libanon hat Staatstrauer bis Mitte der Woche angeordnet, während Ayatollah Ali Chamenei ebenfalls Staatstrauer im Iran verhängte. Die Hisbollah ist derzeit führungslos, und ob der Iran militärisch eingreift, bleibt ungewiss. Irans schwierige Wirtschaftslage und das Ziel einer diplomatischen Entspannung könnten einen militärischen Gegenschlag abmildern.

Die US-Regierung betont die Notwendigkeit zur Deeskalation, nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Libanon. Netanjahu sieht in Nasrallahs Tod eine mögliche Chance, die Freilassung von Geiseln durch Hamas zu beschleunigen.

Proteste im Irak verdeutlichen die angespannte Lage weiter. Schiitische Anhänger im Irak fordern Vergeltung gegen Israel und haben sich bereits in Bagdad nahe der Grünen Zone versammelt.

In Deutschland und anderen westlichen Ländern wird unterdessen dazu aufgerufen, den Libanon zu verlassen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Lage als „brandgefährlich“ und warnte vor einer Destabilisierung des gesamten Libanons, die die Sicherheit Israels gefährden könnte.

Seit fast einem Jahr haben die Kämpfe zwischen Hisbollah und Israeliningem, und laut UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi flohen zehntausende Menschen in das Bürgerkriegsland Syrien. Die Haftungsakteure sind bemüht, humanitäre Hilfen zu koordinieren.

Die israelische Armee rief Bewohner in Teilen des Libanons auf, sich von Hisbollah-Stützpunkten fernzuhalten. Gleichzeitig heulten im Norden Israels erneut die Warnsirenen aufgrund von Angriffen aus dem Jemen. Die Raketen konnten jedoch abgefangen und Schäden vermieden werden.