Die israelische Luftwaffe hat eine großangelegte Offensive im Jemen durchgeführt und nach eigenen Angaben Dutzende Kampfflugzeuge gegen Einrichtungen des "Huthi-Terrorregimes" eingesetzt. Ziele der Angriffe waren unter anderem die Gebiete Ras Isa und Hudaida, wie das israelische Militär mitteilte. Betroffen von den Angriffen waren strategisch wichtige Einrichtungen wie Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird. Über diesen Hafen sollen nach israelischen Angaben iranische Waffen und militärische Vorräte an die Huthi-Miliz transportiert worden sein. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war jedoch nicht möglich.
Augenzeugenberichten zufolge wurde die Hafenstadt Hudaida von heftigen Explosionen erschüttert, und arabische Fernsehsender sendeten Bilder von Flammen, die aus einem betroffenen Kraftwerk emporstiegen. Laut Aussagen von Anwohnern trafen die israelischen Kampfflugzeuge zwei Kraftwerke. Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam warf Israel vor, mit dem Angriff die Unterstützung der schiitischen Miliz für die Hamas im Gazastreifen beenden zu wollen. Er betonte, dass die Angriffe den "Willen des jemenitischen Volks nicht brechen" könnten.
Der Angriff erfolgte als Reaktion auf jüngste Angriffe der Huthi-Miliz, darunter ein Raketenbeschuss auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv, der am Samstagabend Raketenalarm auslöste. Die Huthi-Miliz erklärte, den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit einer ballistischen Rakete angegriffen zu haben, die jedoch noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen wurde.
Die Huthi-Miliz, unterstützt durch den Iran, sieht ihre Aktionen in Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt. Nach der Schwächung der Hamas und der Hisbollah im Libanon könnte die Huthi-Miliz in Teherans "Achse des Widerstands" gegen Israel an Bedeutung gewinnen.
Bereits Ende Juli hatte Israel den Jemen angegriffen, als Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv, bei dem ein Mann ums Leben kam und mehrere Menschen verletzt wurden.