Die Herausforderungen der Energiewirtschaft spiegeln sich im Geschäftsergebnis von Wintershall Dea wider. Der Öl- und Gasproduzent, an dem der Chemieriese BASF mehrheitlich beteiligt ist, musste einen spürbaren Gewinnrückgang hinnehmen. Obschon die Produktionszahlen eine leichte Steigerung aufwiesen, fiel der Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten erheblich - um 29 Prozent auf etwa 4,2 Milliarden Euro. Diese Entwicklungen legte das Unternehmen in seiner jüngsten Bilanz offen.
Den Angaben des Unternehmens zufolge führten insbesondere die gefallenen Gas- und Ölpreise zu einer Einbuße in der Gewinnzone. Wintershall Dea, das aus der Fusion der Unternehmen Wintershall Holding und Dea entstanden ist, verzeichnete dabei zunehmende Fördervolumina, was jedoch den Ergebnisrückgang nicht kompensieren konnte.
Außerdem blickt das Unternehmen auf einen Nettoverlust für das Jahr 2023 zurück. Mit einem Minus von 51 Millionen Euro für die Anteilseigner liegt dies dennoch deutlich unter dem Vorjahresverlust, der durch tiefe Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Russlandgeschäft zustande kam und 4,85 Milliarden Euro betragen hatte.
Inmitten der aktuellen Wirtschaftslage hat BASF Pläne bekanntgegeben, seine Anteile an Wintershall Dea an Harbour Energy abzustoßen. Dieser Deal soll im vierten Quartal 2024 finalisiert werden, wobei das Russlandgeschäft und Beteiligungen an der Firma Wiga ausgenommen bleiben. Diese bleibt im Portfolio von Wintershall Dea, die vornehmlich in der Infrastruktur für den Gastransport aktiv ist.
Mit fast 2500 Mitarbeitern an den Standorten Kassel und Hamburg unterfüttert Wintershall Dea die strategische Ausrichtung des deutschen Energiemarktes. BASF bleibt mit einem dominierenden Anteil von gut 70 Prozent größter Aktionär, während LetterOne als Investmentgesellschaft den Rest der Anteile hält.