12. Dezember, 2024

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Elon Musks Riesenrakete geht baden – doch das ist Teil des Plans

Kein Startturm, dafür der Golf von Mexiko: SpaceX testet weiter mit Rekordtempo an der Zukunft der Raumfahrt. Warum die jüngste Wasserlandung kein Rückschlag ist, sondern ein kalkulierter Schritt – und was das für Europas Ariane bedeutet.

Elon Musks Riesenrakete geht baden – doch das ist Teil des Plans
Mit seiner komplett wiederverwendbaren Rakete will Elon Musk die Raumfahrt revolutionieren. Starship könnte bemannte Mondmissionen und unbemannte Marsflüge bereits in wenigen Jahren Realität werden lassen.

Sanfter Abgang ins Wasser statt spektakulärer Rückkehr

Der Himmel über Texas gehörte wieder SpaceX – zumindest für einen Moment. Am Dienstag hob die größte Rakete der Welt, das Starship, zum sechsten Mal ab. An Bord: jede Menge Technik, noch mehr Daten und ein ambitioniertes Ziel.

Doch diesmal endete die Reise nicht wie geplant: Statt am Startturm landete die 71 Meter hohe Antriebsstufe im Golf von Mexiko. Was für Laien wie ein Fehlschlag wirken mag, ist für Elon Musk schlicht der nächste Schritt in einem präzise getakteten Testprogramm.

„Ein Rückschlag? Nein. Ein Schritt nach vorne? Absolut“, fasste SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell zusammen. Die Sicherheitsvorkehrungen hatten gegriffen, da nicht alle 1.000 Parameter für die Rückkehr zur Startplattform erfüllt waren. „Wir arbeiten daran, es beim nächsten Mal richtig zu machen.“

Musk und sein Erfolgsrezept: Testen, Scheitern, Verbessern

Was SpaceX von vielen anderen Raumfahrtunternehmen unterscheidet, ist die Philosophie dahinter: Fehler gehören zum Konzept. Nach jedem Testflug werden Daten analysiert, Schwächen identifiziert und die Technik angepasst. Genau diese Herangehensweise hat dem Unternehmen in der Branche einen Ruf wie Donnerhall eingebracht.

Die Geschwindigkeit, mit der SpaceX seine Raketen verbessert, ist beispiellos. Seit dem Erstflug im April 2023 ist das Starship bereits sechsmal gestartet – allein viermal in diesem Jahr. Und es geht schneller weiter: Für 2025 sind 25 Flüge geplant.

Elon Musk selbst träumt von 400 Starship-Missionen innerhalb der nächsten vier Jahre. Auf seinem Kurznachrichtendienst X schrieb er dazu: „Das ist erst der Anfang.“

Europas Raumfahrt bleibt im Rückstand

Während SpaceX die Zukunft testet, kämpft Europa mit der Gegenwart. Die neue Schwerlastrakete Ariane 6, entwickelt mit jahrelangen Verzögerungen und Milliardenkosten, absolvierte ihren ersten Flug erst im Juli 2024.

Der zweite Start? Frühestens im Februar 2025 – sieben Monate später. Zum Vergleich: SpaceX hat mehrfach innerhalb von 24 Stunden mehr Starts hingelegt, als die ArianeGroup im gesamten Jahr.

Das Problem ist strukturell: Während Musk mit privatem Kapital und einer klaren Vision agiert, ist Europas Raumfahrt von Bürokratie und politischen Kompromissen geprägt. Ein Aufholen scheint angesichts des Tempos von SpaceX schwer vorstellbar.

Statt einer Rückkehr zum Startturm landete die Antriebsstufe des Starship kontrolliert im Wasser. SpaceX nennt es einen geplanten Sicherheitsmechanismus – ein weiterer Schritt im iterativen Entwicklungsprozess.

Starship: Mehr als nur eine Rakete

Doch die Ambitionen von Elon Musk gehen weit über die Erde hinaus. Mit der komplett wiederverwendbaren Riesenrakete soll die Raumfahrt grundlegend verändert werden.

Nicht nur, dass sie Kosten massiv senkt – sie könnte auch den Mars erreichbar machen. Für 2026 ist eine unbemannte Mission zum roten Planeten geplant, Mondlandungen mit bemannten Starships könnten schon früher Realität werden.

„Wir bauen hier kein Spielzeug. Starship ist unser Schlüssel zur Besiedlung des Weltraums“, erklärte Musk jüngst in einem Interview.

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