In Zeiten, in denen rechtsradikale Gruppierungen zunehmend die politische Landschaft zu nutzen wissen, rückt die Notwendigkeit eines geschlossenen Auftretens demokratischer Parteien immer stärker in den Vordergrund. Die Auseinandersetzungen und Uneinigkeit unter den Parteien, die sich als Wächter der Demokratie verstehen, begünstigen indirekt den Aufstieg solcher radikaler Elemente. Die Strategie der Rechtsradikalen zieht ihren Nutzen aus genau diesem Szenario – einer demokratischen Opposition, die sich eher in internen Rangeleien und parteitaktischen Spielereien verliert, anstatt mit vereinten Kräften für die Bewahrung der freiheitlichen Grundwerte zu kämpfen.
Es ist ein Weckruf an alle demokratischen Akteure, das große Bild nicht aus den Augen zu verlieren. Die Priorität sollte es sein, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Grundfesten der Demokratie zu stärken. Wahlkämpfe und Demonstrationen werden dabei leider oft zu Bühnen kurzfristiger Machtaspirationen, anstatt dass sie als Mittel zur Festigung demokratischer Werte genutzt werden. Die Warnung ist deutlich: Die eigentliche Gefahr liegt nicht im Kampf um Parlamentsitze oder die Möglichkeit der Machtergreifung, sondern vielmehr im potenziellen Verlust demokratischer Strukturen selbst.
Dieser Aspekt wird oft in den Hintergrund gedrängt, wenn partikulare Interessen einzelner Fraktionen über das Wohl der gesamten demokratischen Gemeinschaft gestellt werden. Ein Umdenken scheint unerlässlich, um den strategischen Vorsprung, den Rechtsradikale aus der Uneinigkeit ziehen, nicht weiter zu vergrößern. Die Quintessenz liegt auf der Hand: Demokratie braucht Einheit, nicht Spaltung – gerade im Angesicht jener, die sie untergraben möchten.