12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Dott setzt neue Akzente: Tier-Marke verschwindet vom Markt

Dott setzt neue Akzente: Tier-Marke verschwindet vom Markt

Die türkisfarbenen E-Scooter des bekannten Anbieters Tier erhalten bald eine neue Lackierung. Nach der Übernahme durch den niederländisch-französischen Wettbewerber Dott im Januar dieses Jahres sollen die Fahrzeuge künftig einheitlich im Dott-Design erscheinen.

Die Tier-App wird im Zuge der Umstellung abgeschaltet. Nutzerinnen und Nutzer müssen nun auf die Dott-Plattform wechseln. „Wir haben viele Kunden befragt und festgestellt, dass die Markenbekanntheit von Dott in allen 21 Ländern stärker ausgeprägt ist“, erklärte Philipp Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz. Nur in Deutschland habe Tier eine höhere Bekanntheit. Doch auch hier sei die Marke laut Haas nicht entscheidend: „In Deutschland haben wir festgestellt, dass das Branding nicht so relevant ist. Für die Nutzerinnen und Nutzer sind Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge wichtiger.“

Die Umstellung beginnt Mitte Oktober und soll innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein. Dott und Tier fusionierten im Januar. Während Dott besonders in den Benelux-Ländern und Frankreich stark vertreten ist, war Tier hauptsächlich im deutschsprachigen Raum aktiv. Zum Portfolio gehören neben E-Scootern auch E-Fahrräder, jedoch hat Tier sich nach der Übernahme seitens Dott vom herkömmlichen Leihradgeschäft verabschiedet. E-Mopeds sind ebenfalls schon länger nicht mehr Teil des Angebots.

Der E-Scooter-Markt ist hart umkämpft. Nach einer starken Wachstumsphase seit der Zulassung 2019 konzentrieren sich die Unternehmen nun auf Kosteneinsparungen und Profitabilität. Haas rechnet dennoch mit weiteren Zusammenschlüssen in der Branche: „Wir glauben, dass es noch zu weiteren Fusionen kommen wird, jedoch ohne unsere Beteiligung.“

Ein großangelegter Stellenabbau blieb bei Dott und Tier infolge der Fusion aus. Tier hatte bereits 2022, im Rahmen der Strategieumstellung hin zur Profitabilität, rund 200 Stellen abgebaut. Dott plant, bereits in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwarze Zahlen zu schreiben.