Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens erlebt derzeit einen signifikanten Aufschwung – erkennbar an der stark zunehmenden Verwendung elektronischer Rezepte. Laut Angaben der Gematik, einer vorwiegend bundeseigenen Digitalagentur, hat sich die Einlösung elektronischer Rezepte seit der Verpflichtung zur elektronischen Ausstellung zu Jahresbeginn deutlich beschleunigt. Waren es im Dezember noch überschaubare 8,8 Millionen, so wurden seitdem 36 Millionen E-Rezepte eingelöst, was die Gesamtzahl auf beeindruckende 54,5 Millionen steigen lässt.
Mit Beginn des Jahres trifft es nun jede Praxis in Deutschland, E-Rezepte als neuen Standard ausstellen zu müssen. Genutzt werden kann das papierlose Rezept auf drei Wegen: Patienten dürfen ihre Gesundheitskarte in ein Lesegerät in der Apotheke einschieben, die Rezepte via einer eigens entwickelten E-Rezept-App einlösen oder sich auf einen QR-Code berufen, der ausgedruckt für den Bezug des Medikaments berechtigt.
Diese Entwicklung ist durch ein vom Bundestag verabschiedetes Gesetz festgelegt, welches am Freitag abschließend im Bundesrat diskutiert wird. Das Gesundheitsministerium unterstrich im Vorfeld, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen sichergestellt sind, sodass die Verpflichtung bereits ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten kann. Interessanterweise hätten diese Anforderungen laut bisheriger Gesetzgebung bereits ab Anfang 2022 umgesetzt werden müssen.
Im Zentrum der gesetzlichen Neuerungen, die im Bundesrat zur Sprache kommen, steht das Bestreben, einen breiten Durchbruch für digitale Patientenakten zu erzielen, von dem alle Versicherten profitieren sollen.