17. März, 2025

Grün

Digitale Effizienz: Digitalisierung als Klimaretter?

Digitale Effizienz: Digitalisierung als Klimaretter?

Eine frische Studie, präsentiert von Accenture und veröffentlicht durch Bitkom, zeigt auf, dass die Digitalisierung maßgeblich zur Erreichung der deutschen Klimaziele bis 2030 beitragen kann. Christina Raab, stellvertretende Vorsitzende des Digitalverbandes Bitkom, unterstreicht die Wichtigkeit digitaler Innovationen und betont, dass durch fortschrittliche Technologien beinahe ein Viertel der für 2030 gesetzten klimatischen Zielmarken realisiert werden könnte.

Die Untersuchung unterscheidet zwischen dem Fortschritt unter bestehenden Digitalisierungsniveaus und einer beschleunigten Variante, die sich an führenden Nationen und Unternehmen orientiert. Unter durchgängigen Bedingungen prognostizieren die Forscher einen Fortschritt im Einklang mit gegenwärtigen oder bis 2030 geplanten Entwicklungen.

Ein rasches Vorantreiben der Digitalisierung könnte die CO2-Emissionen 2030 um beeindruckende 73 Millionen Tonnen senken. Verfährt man nach bisherigem Takt, ließe sich immerhin eine Reduzierung um 50 Millionen Tonnen erreichen, was in etwa 16 Prozent des festgesetzten Zieles entspricht.

Die größten Potenziale für CO2-Einsparungen lokalisiert die Studie im Energiesektor. Besonders sogenannte Smart Grids – intelligente Stromnetze – könnten zu beträchtlichen Reduktionen führen. Diese fortschrittlichen Netze koppeln Erzeugung und Verbrauch präzise durch den Einsatz von Sensoren, Smart Meter und Echtzeit-Datenverarbeitung.

Ebenfalls signifikante CO2-Einsparungen sind im Gebäudesektor möglich. Intelligente Technologielösungen könnten die Effizienz von Heiz- und Kühlsystemen deutlich steigern, indem sie beispielsweise automatisch auf offene Fenster oder die Anzahl der Personen im Raum reagieren.

Im industriellen Bereich lässt sich nach den Studienergebnissen ein Einsparvolumen von bis zu 12,7 Millionen Tonnen ausmachen, im Verkehrsbereich gar bis zu 9,3 Millionen Tonnen, sollten digitale Verkehrssysteme und eine Optimierung durch Datenverarbeitung in Echtzeit greifen.

Die Autoren räumen ein, dass die Nutzung digitaler Technologien ebenfalls Emissionen verursacht, etwa in Rechenzentren oder beim Betrieb von Endgeräten, jedoch sei der Positiveffekt auch unter Einbeziehung dieses Faktors gewichtig.

Nicht erfasst wurde hingegen der CO2-Fußabdruck, der in der Herstellungsphase der Technologien anfällt, da dieser größtenteils außerhalb Deutschlands stattfindet. Laut Raab bleibt selbst bei einer hypothetischen Einbeziehung dieser Werte der Netto-Klimaeffekt stark positiv.