16. März, 2025

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Die Zukunft der CO2-Speicherung: Unter der Nordsee statt unter der Erde

Die Zukunft der CO2-Speicherung: Unter der Nordsee statt unter der Erde

In einem kühnen Schritt zur Bekämpfung des hartnäckigen Klimaproblems hat Wirtschaftsminister Robert Habeck eine neue Strategie zur CO2-Speicherung in Deutschland angekündigt. Insbesondere schwer entschleunigende Industriezweige wie die Zementproduktion könnten von der Möglichkeit profitieren, ihre Treibhausgasemissionen in Nordsee-Untergrundformationen einzulagern. Die Regierung bezeichnet diese Technologie als sicher und notwendig, um Deutschland auf den Weg zu bringen, seine Klimaziele zu erreichen.

Klimaexperte Ottmar Edenhofer bringt es auf den Punkt, dass ohne die sogenannte CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Dioxide Capture and Storage, kurz CCS) die Klimaziele Deutschlands in weite Ferne rücken könnten. CCS beinhaltet das Abfangen von CO2-Emissionen aus industriellen Prozessen, den Transport zur Lagerstätte und die anschließende dauerhafte Lagerung in den geologischen Strukturen des Meeresbodens. Trotz der hohen Kosten und wissenschaftlicher Kontroversen beharrt die Bundesregierung auf den potenziellen Klimanutzen dieser Technologie.

Während Umweltverbände befürchten, dass CCS als Ausrede für nachlässigen Klimaschutz missbraucht werden könnte, betont Habeck, das primäre Ziel bleibe es, Emissionen von vornherein zu verhindern. Jene Emissionen, die sich jedoch nicht vermeiden lassen, könnten durch solche innovativen Verfahren kompensiert werden. Die Förderpolitik solle dementsprechend darauf abzielen, insbesondere unfreiwillige Emissionen zu berücksichtigen.

Die Bundesregierung hat sich bereits auf eine Speicherpolitik verständigt, die eine unterirdische CO2-Speicherung auf dem Festland meiden wird. Stattdessen wird der Fokus auf die Offshore-Speicherung gerichtet, wobei Meeresschutzgebiete von dieser Maßnahme ausgenommen sind. Mit dieser Richtungsentscheidung nimmt Deutschland eine Pionierrolle in der Diskussion um Klimaschutzmaßnahmen und technologische Innovationen ein.