Im Zeichen der Solidarität intensiviert Deutschland seine Unterstützungsmaßnahmen für die leidgeprüften Menschen in der Ukraine. Außenministerin Annalena Baerbock kündigte während ihres Besuchs in der südukrainischen Stadt Mykolajiw eine Aufstockung der humanitären Hilfe um 100 Millionen Euro an. Damit erreicht die humanitäre Unterstützung Deutschlands die beeindruckende Summe von einer Milliarde Euro. Diese Mittel sind für den Wiederaufbau der Infrastruktur – insbesondere der Wasserversorgung, der medizinischen Einrichtungen und der Wohnhäuser – des kriegsgebeutelten Landes vorgesehen.
Die Außenministerin bezog sich in ihren Aussagen direkt auf die anhaltenden Kampfhandlungen, die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehen. Mit Nachdruck betonte sie die Entschlossenheit der ukrainischen Bevölkerung, sich nicht beugen zu lassen. 'Kein Tag, kein Angriff wird ihren Überlebenskampf zerstören können', unterstrich Baerbock. Im weiteren Verlauf ihrer Rede hob sie hervor, dass neben der militärischen Unterstützung insbesondere der humanitäre Wiederaufbau im Fokus der deutschen Hilfe stehen würde. Zudem informierte die Ministerin über eine geplante internationale Wiederaufbaukonferenz, die im Juni in Berlin stattfinden soll und die Ukraine unterstützend begleiten wird.
Mykolajiw, etwa 130 Kilometer von Odessa entfernt, wurde dabei als symbolischer Ort des deutschen Engagements ausgewählt. In der Stadt mit einem wichtigen Hafen und einer Universität für Schiffbau traf sich Baerbock mit dem Regionalgouverneur Witalij Kim und dem Bürgermeister Olexander Sjenkewytsch. Sie besichtigte die Ruine des ehemaligen Regionalverwaltungsgebäudes, das als Mahnmal für ein verheerendes Raketenattentat dient, das im letzten Jahr 37 Menschen das Leben kostete. Der Gouverneur Kim selbst soll das Ziel dieser Attacke gewesen sein. Die Auseinandersetzungen führten zur Stilllegung des wirtschaftlich bedeutenden Hafens und verursachten massive Zerstörungen im städtischen Bereich: Über 1300 Mehrfamilienhäuser und mehr als tausend Einfamilienhäuser wurden seit 2022 beschädigt oder vollständig zerstört.