12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Deutsche Start-ups im Kapitaldurst: Optimismus trotz Finanzierungshürden

Deutsche Start-ups im Kapitaldurst: Optimismus trotz Finanzierungshürden

Die jüngste Erhebung des «Bundesverbands Deutsche Startups», präsentiert in München, offenbart, dass 74,1 Prozent der deutschen Start-up-Unternehmen beabsichtigen, innerhalb der nächsten zwölf Monate neues Kapital aufzunehmen. Dies stellt eine Steigerung von 4,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Anforderungen an das Kapitalvolumen sind ebenfalls gestiegen: Während im Vorjahr noch 41 Prozent der Start-ups mit einem Bedarf von weniger als einer halben Million Euro auskamen, sind es nunmehr lediglich 30 Prozent.

Überraschend beurteilen jedoch nur knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen den Zugang zu Kapital und Investitionen als gut. Dies bedeutet einen Rückgang von 3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und sogar um 7 Punkte im Vergleich zu vor zwei Jahren. Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich die Gründer optimistisch: Fast 80 Prozent der Start-ups erwarten für das kommende Jahr eine Verbesserung ihrer Geschäftslage.

Das Gesamtsystem für Start-ups in Deutschland wird von 61 Prozent der Teilnehmer als positiv bewertet. Dies markiert eine Steigerung von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorgehoben wird die Nähe zu universitären Institutionen als Vorteil.

Beeindruckende 84 Prozent der mehr als 1.800 Befragten würden erneut ein Unternehmen gründen. Erstaunlicherweise würden jedoch 26,9 Prozent dies lieber im Ausland tun, was eine Steigerung von fast 10 Prozentpunkten im Vergleich zum vorigen Jahr darstellt.

Der aktuelle Start-up-Monitor dokumentiert zudem einen durchschnittlichen Rückgang der Beschäftigtenzahlen von 18,9 auf 16,7 Mitarbeiter pro Unternehmen. Erstaunlich ist, dass nur 14 Prozent der Start-ups in den letzten Monaten Entlassungen vollzogen, während beinahe 57 Prozent neue Mitarbeiter eingestellt haben. Der Verband erklärt diesen Widerspruch mit größeren Entlassungswellen in großen Betrieben, die das durchschnittliche Bild verzerren, und einer möglichen Verschiebung der befragten Unternehmensgrundgesamtheit. Hier sei Vorsicht bei der Interpretation dieser Zahlen geboten.