Die Handelsbewegungen deutscher Staatsanleihen zeigten am Morgen nur geringe Veränderungen. Dabei verzeichnete der maßgebliche Euro-Bund-Future einen leichten Rückgang um 0,05 Prozent und markierte somit 134,44 Punkte. Währenddessen wurde die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen mit 2,28 Prozent angegeben.
Zu Beginn des Handelstages waren anfangs stärkere Verluste bei den Bundesanleihen zu beobachten, jedoch ließ die Veröffentlichung schwacher Wirtschaftszahlen aus Deutschland die Kursverluste eindämmen. Die ernüchternden Nachrichten kamen von der Gesamtproduktion im verarbeitenden Gewerbe, die im Dezember um 1,6 Prozent zurückging – eine Entwicklung, die selbst die Experten überraschte, die lediglich mit einem Minus von 0,5 Prozent kalkuliert hatten.
Im Kontext der geldpolitischen Entscheidungen äußerte sich Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums, ablehnend gegenüber einer schnellen Zinssenkungspolitik. In einem Gespräch mit der 'Financial Times' betonte Schnabel, auf Basis der aktuellen Wirtschaftsdaten sei es geboten, bei einer eventuellen Lockerung der Geldpolitik behutsam und geduldig vorzugehen. Sie wies dabei auf die beständig hohe Inflation im Dienstleistungssektor, die Robustheit des Arbeitsmarktes und die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten hin. Diese Faktoren sprechen laut Schnabel eher gegen eine kurzfristige Kehrtwende in der Geldpolitik.