Die Negativserie bei deutschen Staatsanleihen setzt sich fort: Der Euro-Bund-Future, Taktgeber für die Zinsentwicklung, gab am Mittwochmorgen weiter nach und verlor 0,24 Prozent auf 131,06 Zähler. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen erreichte derweil 2,50 Prozent.
Dieser jüngste Drop spiegelt den fortlaufenden Abwärtstrend seit Wochenbeginn wider, wobei die Bundesanleihen an Wert verloren haben und die Renditen gleichzeitig kletterten. Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung sind die robusten Konjunkturdaten aus den USA, welche die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen erheblich schmälerten. Die vermehrten Renditen der US-Anleihen, welche zusätzlich Schwung bekamen, erwiesen sich dabei als Treiber für die Gesamtentwicklung am Markt.
Diese Stimmung wurde zusätzlich dadurch beeinflusst, dass Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, in einer kürzlich gehaltenen Rede eine eher verhalten optimistische Sicht zum Ausdruck brachte. Er betonte, dass die aktuellen Daten keine verstärkte Zuversicht hinsichtlich einer möglichen Senkung der Inflationsrate bieten. Sollte sich die hohe Inflation verfestigen, bleibt die Notenbank entschieden bei einer straffen geldpolitischen Linie.
Beobachter der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) merkten im Speziellen die Zinsdifferenz zwischen deutschen und US-Papieren an. Während zehnjährige US-Anleihen mit einer Rendite von 4,67 Prozent gehandelt werden, ergibt sich gegenüber deutschen Bundesanleihen eine Renditelücke von nahezu 2,2 Prozentpunkten. Mit diesem signifikanten Renditevorsprung erreichen die USA laut den Helaba-Experten den höchsten Stand im Vergleich zu Deutschland seit mehr als vier Jahren.