Mit großen Erwartungen und dem höchsten Gehaltsbudget der Liga gingen die Cleveland Browns in die neue Saison – nun müssen sie nach einer demütigenden Niederlage gegen die Dallas Cowboys einen deutlichen Weckruf verdauen. In einer einseitigen Partie unterlagen sie den Cowboys mit 17:33 und zeigten dabei kaum Widerstand.
Bereits ein flüchtiger Blick auf den Spielstand verdeutlicht das Dilemma: So wenig wie der Score vermuten lässt, war das Spiel ausgeglichen. Besonders erschütternd: Die Browns erzielten in der ersten Halbzeit nur einen einzigen First Down. Die Fans wurden bereits im zweiten Viertel unruhig und ließen ihren Unmut gegenüber Quarterback Deshaun Watson und der Offense hören, während die Tribünen im vierten Viertel merklich leerer wurden.
Für eine Mannschaft, die sich in der Nebensaison durch die Verpflichtung von Wide Receiver Jerry Jeudy und mehreren personellen Umstrukturierungen in der Trainerstab verstärkt hatte, war dies ein ernüchternder Auftakt. Deshaun Watson stand sichtlich unter Druck und verzeichnete eine Erfolgsquote von unter 50 Prozent bei seinen Pässen. Sämtliche Bemühungen wurden von der dominanten Cowboys-Defense immer wieder zunichtegemacht, die Watson sechs Mal sackte und zahlreiche weitere Hits auf ihn verteilte.
Coach Kevin Stefanski und Watson räumten beide ein, dass die fehlende Spielpraxis in der Vorbereitung keine gültige Entschuldigung für die schwache Leistung sei. Was in den gemeinsamen Trainingseinheiten im Sommer bereits angedeutet wurde, setzte sich auch im Auftaktspiel fort: Die Mannschaft war nicht ausreichend vorbereitet, um gegen ein starkes Team wie die Cowboys zu bestehen.
Ein Hoffnungsschimmer war der Einsatz von Pro-Bowl-Tight-End David Njoku, obwohl er sich im Spiel eine Knöchelverletzung zuzog und weiter untersucht werden muss. Auch wenn die Browns spät im Spiel noch zwei Touchdowns erzielten, konnte dies die dominante Vorstellung der Cowboys nicht schmälern.
Die Browns müssen nun schnellstmöglich die fehlende Bindung und Disziplin ihrer Offense finden, um in den kommenden Wochen konkurrenzfähig zu bleiben. Die Zeit drängt, denn die Erwartungen an das Team bleiben hoch.