Die Umstellung auf Elektromobilität treibt den globalen Batteriemarkt an. Hohe Benzinkosten und Umweltbedenken führen zu einer Verlagerung hin zu Elektrofahrzeugen (EVs). Eine Umfrage von Carwow ergab, dass 44% der Fahrer ihre Fahrgewohnheiten aufgrund steigender Kraftstoffpreise änderten. Im Jahr 2023 wurden etwa 14 Millionen neue Elektroautos registriert, was eine steigende Nachfrage nach EVs zeigt. Auch die jährlichen Verkäufe von Elektroautos stiegen um 35% im Vergleich zum Vorjahr, wie die Internationale Energieagentur berichtete. Batterie-Elektroautos machten dabei 70% des gesamten Bestands an Elektroautos aus.
Neben der Verbrauchernachfrage unterstützen Regierungen Initiativen zur Förderung des Wachstums im EV- und Batteriemarkt. Im April 2024 investierte die britische Entwicklungsfinanzierungsinstitution British International Investment (BII) 19 Millionen US-Dollar in das schnell wachsende EV-Ladenetz "CHARGE ZONE" in Indien. Zudem kündigte das US-Energieministerium 1,7 Milliarden US-Dollar zur Umwandlung von 11 strauchelnden Automobilwerken in EV-Produktionszentren an. Diese Maßnahmen zeigen, dass Regierungen weltweit eine rasche EV-Umstellung anstreben.
Trotz vielversprechender Perspektiven erlebt der Batteriemarkt, insbesondere bei Lithium, derzeit schwierige Zeiten. Ein Überangebot an kritischen Materialien wie Lithium, Nickel und Kobalt hat deren Preise sinken lassen. China dominiert die globale Produktion und nutzte 2023 nur 40% seiner maximalen Zellkapazität, was zu einem massiven Überangebot führte. Dies stellt eine Herausforderung für die USA und Europa dar, die ihre Lieferketten durch Partnerschaften lokalisieren wollen.
Der breitere Batteriemarkt zeigte 2024 eine schwache Performance, vor allem durch den Rückgang der Lithium-Aktien. Lithiumpreise fielen über 80% im Jahr 2023 und erreichten im Juni 2024 12.900 US-Dollar pro Tonne, der niedrigste Stand seit 35 Monaten. Diese Entwicklung ist auf das Überangebot und eine nach unten korrigierte Prognose für das EV-Wachstum zurückzuführen, insbesondere da der chinesische Markt reift und die westliche Nachfrage abnimmt. Infolgedessen sind auch die Aktienkurse erheblich gefallen.
Dennoch bleibt die langfristige Perspektive des Batteriemarktes vielversprechend. Die weltweite Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien wird voraussichtlich stark ansteigen, getrieben durch Elektrifizierung und erneuerbare Energien. Die Batterie-Nachfrage soll von 700 GWh im Jahr 2022 auf 4,7 TWh im Jahr 2030 wachsen. Der Marktwert, der 2022 über 100 Milliarden US-Dollar betrug, wird laut Forbes bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 15,8% weiter steigen.
Regulierungen wie das EU-Verbot für Verbrennungsmotoren und der US-Inflationsminderungsgesetz werden ebenfalls zu diesem Wachstum beitragen. Auch die neuen Technologien in der Automobil-, Raumfahrt- und Telekommunikationsindustrie, die auf Festkörperbatterien setzen, treiben das Wachstum voran.
Der US-Batteriemarkt wurde 2022 auf 29,44 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2030 auf 85,7 Milliarden US-Dollar ansteigen. Diese Expansion wird durch Regierungsinitiativen vorangetrieben, die erneuerbare Energien und Innovationen fördern. Im Juni 2021 kündigten die USA 200 Millionen US-Dollar für EVs und Batterien an. Zudem sicherte sich Lyten 200 Millionen US-Dollar an Eigenkapitalfinanzierung für die Herstellung leichter Batterien und den Bau einer Produktionsanlage in Kalifornien.
Analysten zufolge bieten sich Anlegern im Batteriemarkt langfristig vielversprechende Chancen.