12. September, 2024

Wirtschaft

Delta Airlines versus CrowdStrike: Ein digitales Debakel sorgt für Turbulenzen

Delta Airlines versus CrowdStrike: Ein digitales Debakel sorgt für Turbulenzen

Die Spannungen zwischen Delta Airlines und CrowdStrike haben ein neues Niveau erreicht, nachdem die renommierte US-amerikanische Fluggesellschaft ihren Unmut über den Cybersicherheitsanbieter in einem Schreiben am Donnerstag ausdrückte. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein massiver weltweiter Netzwerkausfall im vergangenen Monat, der zu weitreichenden Flugausfällen führte.

Delta Airlines wirft CrowdStrike 'Fahrlässigkeit' vor und beziffert den dadurch erlittenen finanziellen Schaden auf mindestens 500 Millionen US-Dollar. CrowdStrike wiederum wies die alleinige Verantwortung für die Störungen zurück und betonte, dass die Probleme bei Delta auch fortbestanden, als andere Fluggesellschaften längst wieder flogen.

Dieser Vorfall hat bereits eine Sammelklage gegen Delta nach sich gezogen, die im Namen der betroffenen Passagiere eingereicht wurde. Laut Delta Airlines entstand die globale Störung am 19. Juli durch ein fehlerhaftes Software-Update von CrowdStrike. Als Resultat waren schätzungsweise 8,5 Millionen Windows-Geräte weltweit außer Betrieb.

Besonders brisant ist die Tatsache, dass Delta Airlines' Dienstbetrieb selbst Tage nach dem Ausfall beeinträchtigt war. Insgesamt wurden rund 7.000 Flüge bis zum 24. Juli gestrichen. Der US-amerikanische Verkehrsminister untersucht nun ebenfalls die Vorfälle rund um die Störungen bei Delta.

Delta hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen CrowdStrike und Microsoft zu prüfen. Beide Unternehmen wiesen allerdings alle Schuldzuweisungen zurück. Deltas CEO Ed Bastian zeigte sich in einem Schreiben an die US-Börsenaufsicht empört und betonte, dass 1,3 Millionen Delta-Kunden betroffen waren.

CrowdStrike erklärte sich bereit, sich entschlossen gegen etwaige Klagen zu verteidigen. Microsoft wiederum betonte, dass die veraltete IT-Infrastruktur von Delta eine Rolle bei den umfangreichen Störungen gespielt habe. Dies wies Delta jedoch entschieden zurück und betonte die milliardenschweren Investitionen in eigene IT-Systeme.

Auch versuche Delta, die Fakten zu verdrehen, indem es sich selbst als unschuldig darstelle, so ein Sprecher von CrowdStrike. Zu allem Überfluss sieht sich auch Delta selbst einer Klage gegenüber, da es seinen Passagieren offenbar nicht genügende Kompensation geboten und sie um die Unterzeichnung von Verzichtserklärungen gebeten habe.

Interessanterweise verlassen sich viele Fluggesellschaften für die Planung auf Microsofts Office365, dessen Systeme durch den CrowdStrike-Ausfall ebenfalls betroffen waren. Dies mündete in einem logistischen Albtraum, der manuelle Planungen notwendig machte.

Auch CrowdStrike selbst wurde von seinen Aktionären verklagt, denen zufolge das Unternehmen 'falsche und irreführende' Aussagen zu seinen Softwaretests gemacht habe. CrowdStrike wies diese Anschuldigungen zurück.